Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 49

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bekommen: ein Minireförmchen, etwas ganz Kleines, etwas, durch das Sie versuchen, uns das zurückzugeben, was in den letzten fünf Jahren verloren gegangen ist.

Das möchte ich jetzt im Detail ausführen, weil ich denke, dass viele Menschen, die sich wünschen, dass sich unsere Schule verbessert, und es dringend brauchen, dass sich unser Schulsystem verbessert, wissen sollen, was sie tatsächlich erwartet.

Wir, die SPÖ, stellen uns vor, dass wir kleinere Klassen bilden. Die SPÖ stellt sich vor, dass es mehr gemeinsames Lernen geben muss. Wir stellen uns vor und wir fordern ein, dass mehr individueller Unterricht geschieht, dass über den Tag verteilt mehr pädagogische Konzepte für die Eltern und Kinder zur Verfügung stehen. Das bedeutet natürlich auch, die Form der Ganztagsschule, und zwar zu gleichen Bedingungen wie diese Nachmittagsbetreuung, einzuführen. Es ist nicht Gleichheit im Schulsystem gegeben, wenn sich 15 Eltern von Kindern für eine Nachmittagsbetreuung entscheiden dürfen und zwei Drittel einer Schule gebraucht werden, um eine Ganztagsschule einzu­führen. Das ist nicht die Gleichheit, die wir fordern. Das ist nicht die Chancengleichheit im Auswählen des Schulsystems.

Daher können wir dem Gesetzentwurf nur ganz schweren Herzens zustimmen, weil ein paar kleine Punkte im Babyplantschbecken verwirklicht wurden, aber das ist uns zu wenig. Wir wünschen uns zumindest die eine ganze Woche am Meer. Das wäre auch im Sinne der Forderung des Dachverbands der Elternvereine, wo 90 000 Bürgerinnen und Bürger für eine Sicherung der Schulqualität unterschrieben haben: Geld allein garantiert noch nicht qualitätsvolle Bildung. Aber qualitätsvolle Bildung hat eben auch ihren Preis. – Das sagen die Elternvereine. Und daher fordern wir das in allen unseren Bildungsmaßnahmen ein. (Beifall bei der SPÖ.)

Einen Satz zur Umbenennung von „Leibeserziehung“ in „Bewegung und Sport“ möchte ich anfügen. Fünf Jahre alt ist mein Antrag, warum ist er nie umgesetzt worden? – Weil die Regierungsparteien nicht zugestimmt haben. Jetzt ist er in der Reform enthalten. (Abg. Amon: Sie haben nicht mitgestimmt beim Paket!) Da sage ich: gut, wunderbar. – Was ist aber die Substanz dahinter? Es heißt jetzt „Bewegung und Sport“, aber es gibt weniger Bewegung und Sport in der Schule, weil viele unverbindliche Übungen beim ersten und viele Turnstunden beim zweiten Sparpaket im Bildungsbereich gekürzt wur­den.

Was wir brauchen, ist mehr verpflichtender Turnunterricht in der Schule! (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Es hilft leider nicht, Herr Staatssekretär, dass wir uns gemeinsam anstrengen, ein bisserl etwas in Kooperation zu tun. (Präsi­dentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glockenzeichen.) Es muss pflichtmäßig eine tägliche Bewegungsstunde in den Schulen geben. (Beifall bei der SPÖ und den Grü­nen.)

11.25


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


11.25.20

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Herr Kollege Broukal – er ist zwar jetzt nicht da, aber Sie können es ihm vielleicht ausrichten –, ich sehe keine Notwen­digkeit der Regierung, sich an etwas vorbeizuschwindeln. Diese Regierung hat keinen Grund dazu (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Oja! Wahlen!), denn das vorliegende Schulpaket stellt wirklich ganz konkrete Maßnahmen, um das Bildungssystem in Zu­kunft zu verbessern. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

 


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