Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 119. Sitzung / Seite 78

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Diese Frage, wie das Budget 2007, 2008, 2009 ausschaut, wird derzeit mit dem Fi­nanzminister diskutiert, und Sie, meine Damen und Herren, können sich darauf verlas­sen, dass wir dafür sorgen werden, dass die Universitäten ein ausreichendes Budget haben, dass wir dieses Budget ernsthaft verhandeln, und Sie können sich auch darauf verlassen, dass die Universitäten mit diesem Budget ein bestes Angebot machen können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Von den Grünen wurde immer wieder gesagt – auch von Ihnen, Frau Kollegin Gla­wischnig –, sie wollen international herzeigbare Zahlen. Das ist das Einzige, was man möchte, nicht eine möglichst gute Ausbildung im Land, eine möglichst intensive Ausbil­dung im Land, eine möglichst moderne Ausbildung im Land; man möchte international herzeigbare Zahlen. Wenn Sie sich die Zahlen anschauen, die wir im internationalen Vergleich haben, dann haben wir international herzeigbare Zahlen! Wir haben in man­chen Bereichen ein Defizit, aber ich habe nie gesagt: Alles ist paletti, wir haben nichts mehr zu tun. Gott sei Dank habe ich in den nächsten Jahren noch viel zu tun! Wenn man sich jedenfalls „Education at a Glance“ anschaut, dann sieht man Folgendes: In Österreich kommen auf einen Lehrenden 13,7 Studierende, im OECD-Schnitt sind es 16,4; wir liegen im Schnitt also besser! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Wir haben auch die Studienanfängerzahl ganz enorm gesteigert.

Was Ihre Aussage betrifft, dass zu wenige junge Menschen im tertiären Bereich eine Ausbildung bekommen, dürften Sie, glaube ich, übersehen haben, dass wir die Fach­hochschulen völlig neu aufgezogen haben: in zehn Jahren von null auf 25 000 Studie­rende! Enorme Geldmittel sind dort investiert worden! Nach meinem Wissen gehört die Fachhochschule zum tertiären Bereich, es kommen also zu den 210 000 Studierenden an den Universitäten die Fachhochschul-Studierenden dazu. Wir haben die Pädagogi­schen Akademien – mit 5 000 Studierenden –, die demnächst Hochschulen sein wer­den. Wir haben die vielen Akademien im Gesundheitsbereich, die ebenfalls zum tertiä­ren Bereich gehören. Wir haben enorme Fortschritte im tertiä­ren Bereich gemacht, das Budget hat zugenommen, wir sichern die beste Bildung für unsere Jugend ab.

Meine Damen und Herren! Ich möchte noch gerne auf einige Unterschiede aufmerk­sam machen, die mir sehr am Herzen liegen. Ja, ich sage es ganz offen: Die Eltern können sich darauf verlassen, dass wir sie nicht zwingen, ihre Kinder ganztägig in die Schule zu geben. Das werde ich nicht machen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Abg. Brosz: Wer hat das gefordert?) Aber die Eltern können sich auch darauf verlassen, dass wir nach Bedarf die Zahl der Tagesbetreuungsplätze in den Schulen erhöhen. Es wird innerhalb von zwei Jahren 20 000 Plätze mehr geben, 52 Millionen € werden dafür im Budget 2006 zur Verfügung gestellt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Die Eltern können sich darauf verlassen, dass wir die differenzierten Angebote aufrechterhalten, dass wir keine Gesamtschule machen, dass wir die Kinder, die jungen Menschen nach ihren Fähigkeiten, ihren Kompetenzen und ihren Anlagen fördern.

Ich möchte schon darauf hinweisen, dass ich den Antrag gestellt habe, die Berufsrei­feprüfung einzuführen, damit die jungen Menschen, die nicht in eine weiterführende Schule gehen, auch die Chance haben, zur Matura zu kommen. Das ist eine exzellente Möglichkeit, von der viele junge Menschen Gebrauch machen, eine exzellente Mög­lichkeit, dass gerade diejenigen, die eine Lehre machen, auch eine weiterführende Bildung bekommen.

Meine Damen und Herren! Wir werden auch nicht zulassen, dass Leistung nichts mehr gilt. Wir wollen diejenigen fördern, die besonders gut sind, und wir wollen diejenigen fördern, die besonders schwach sind. Deswegen werden wir in einem Schulpaket II im Herbst auch die Förderstunden neu organisieren.

 


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