Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 40

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Wenn es um rasche Hilfeleistung und um die bestmögliche Zusammenarbeit von Ein­satzorganisationen, von freiwilligen Helfern, von Bundesheer und den Regierungsstel­len geht, dann ist das kleine Österreich eine Macht, ich würde sogar sagen eine Groß­macht. Und das ist der große Unterschied zur wirklichen Großmacht, zur Supermacht USA. Wir haben die Bilder von New Orleans gesehen, das waren völlig andere Bilder als bei uns. In Wirklichkeit hat man dort Hilflosigkeit und chaotisches Vorgehen bemer­ken können. Die große Macht USA war im Vergleich zu Österreich eigentlich sehr klein.

Daher können wir, was die Einsatzorganisationen betrifft, was das ehrenamtliche Engagement betrifft, was das Funktionieren der Bürgergesellschaft in Österreich be­trifft, den Österreicherinnen und Österreichern von dieser Stelle aus sagen, dass sie sich auf uns verlassen können. 49 000 Feuerwehrleute und mehr als 1 000 Männer und Frauen des Österreichischen Roten Kreuzes waren innerhalb weniger Stunden bereit, helfend einzugreifen.

Deswegen ist es gut, dass wir auch heute hier im Hohen Haus zu einer gemeinsamen Beschlussfassung kommen, dass es uns gelingt, wenige Tage vor Landtagswahlen das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Ich glaube, das erwarten sich die Menschen von uns. Mit unserer gemeinsamen Beschlussfassung entsprechen wir dem auch. Das ist nicht selbstverständlich, es zeigt aber, dass die Regierung da gut und professionell gearbeitet hat.

Diese Hilfe und die Solidarität sind notwendig, denn die Schadenssumme, die noch nicht ganz absehbar ist, beläuft sich auf mehrere 100 Millionen €, meine Damen und Herren! – Natürlich ist das wieder eine Belastung für unser Budget, und zwar gar keine geringe Belastung. Nach dem Jahr 2002, als damals vor allem in Oberösterreich und Niederösterreich das Hochwasser gewütet hat, sind nun andere Bundesländer betrof­fen, aber die Solidargemeinschaft in Österreich funktioniert.

Wir gehen noch einen Schritt weiter: Außenministerin Ursula Plassnik ist auch auf europäischer Ebene tätig geworden und hat bereits Initiativen gesetzt, damit auch von europäischer Seite zusätzliche Mittel nach Österreich kommen.

Diese Solidarität, die seitens der öffentlichen Hand gezeigt wird, mit Unterstützung der Freiwilligenorganisationen, mit Unterstützung von Feuerwehrleuten und anderen Hilfs­organisationen bildet ein Netzwerk, das in Katastrophenfällen Österreich zu einem Land macht, das europa- und weltweit vorbildlich ist, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Diese Flutkatastrophen haben auch gezeigt, dass wir sie auch organisatorisch ganz richtig gelöst haben. Das Krisenmanagement ist bei den Landeshauptleuten in guten Händen. Das hat man heuer im Sommer auch wieder gesehen. Insbesondere in mei­nem Wahlkreis, in einer kleinen betroffenen Gemeinde in Gasen, hat sich wieder ge­zeigt, dass Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic eine Krisenmanagerin mit Herz ist, die sofort vor Ort ist, um den Menschen zu helfen. (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)

Lachen Sie nicht, meine Damen und Herren! Es waren zwei Todesopfer in Gasen zu beklagen. Das ist nichts zum Lachen! (Abg. Bures: Aber Ihre Rede ist zum Lachen! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich möchte nicht in billige Polemik abgleiten, das überlasse ich bei einer so ernsten Frage Ihnen. Es waren österreichweit sechs Todes­opfer zu beklagen. Das verlangt natürlich auch einen Blick in die Zukunft, um alles Menschenmögliche zu tun, damit in Hinkunft solche Flutkatastrophen verhindert wer­den können.

 


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