Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 183

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Wir brauchen nur zum Beispiel über die Feuerwehr nachzudenken. Wenn ein Einsatz stattfindet, wer läuft zur Feuerwehr? – Das sind im ländlichen Bereich zum größten Teil die Bauern, wenn Hilfestellungen nötig sind. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ja klar sind sie es! (Abg. Mag. Gaßner: Weil sie nicht abgesichert sind!) – Was heißt „nicht abgesi­chert“? Ich bin Gruppenkommandant bei der Feuerwehr; natürlich sind sie abgesichert, natürlich sind sie versichert! Aber man muss sich die Zeit dafür nehmen. Ein Bauer läuft von seinem Feld weg, wenn es zum Einsatz bei der Feuerwehr kommt, und hilft selbstverständlich. Aber bei manchen Firmen ist es vielleicht nicht unbedingt möglich. (Abg. Mag. Gaßner: ... Feuerwehr erzählen!)

Man sollte bei dieser Gelegenheit vielleicht auch einmal den Firmen, all den Betrieben dafür danken, dass sie ihre Leute freistellen, wenn sie bei der Feuerwehr oder bei an­deren Hilfsorganisationen im Einsatz sind. (Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen und der ÖVP.)

Die Bauern und die Landwirtschaft, das ist ein wesentlicher Impuls in diesen Regionen; natürlich ist es nicht der einzige. Eine ländliche Entwicklung kann nur dann garantiert sein, wenn dort Arbeitsplätze vorhanden sind, das heißt, wenn man dort leben kann. Wenn ich die Steiermark hernehme: Ein ländlicher Bereich war die Oststeiermark, dort gab es viele Wochenpendler. Heute ist es eine Region, in der Arbeit geschaffen wor­den ist.

Natürlich ist die Infrastruktur ein wesentlicher Bestandteil. Nehmen wir ein Beispiel her, erst gestern gab es in Tirol das Paket mit 72 Millionen für die Infrastruktur im Außer­fern. Die Infrastruktur bei der Eisenbahn ist auch ein wesentlicher Faktor für die länd­liche Entwicklung, gerade diese Bereiche. Oder ich nenne hier die Verkehrsträger, die Breitbandinitiative.

Es gibt viele Bereiche, die man ansprechen kann, aber eines wird immer der Fall sein: In diesen ländlichen Bereichen werden die Landwirte Tag und Nacht ihre Arbeit ver­richten. Auch wenn es mancher dort schwer hat und auch wenn manche es lassen, weil sie diese Arbeit nicht mehr machen wollen, haben es andere bis jetzt immer aufge­fangen. Wir haben noch immer die Situation, dass gleich viel an Flächen bewirtschaftet wird.

Ich stelle mir auch vor, was die Landwirtschaft für den Tourismus bedeutet. Wir haben 70 Millionen Nächtigungen allein in Tirol; 70 Millionen, danach ist lange nichts zu sehen, und dann kommt Salzburg. Was wäre denn, wenn die Landwirte nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen würden? Deshalb ist es wichtig, dass wir Förderungen machen, deshalb ist es wichtig, dass wir Umweltförderungen machen. Deshalb ist es wichtig, dass die Landwirte und die Landwirtinnen – ganz gleich, wie wir sie nennen – unter­stützt werden bei dieser Aufgabe, die gesellschaftspolitisch unglaublich wichtig ist.

Ich glaube, ich kann mir auch von den Sozialdemokraten erwarten, dass sie herausge­hen und unseren ländlichen Raum einmal loben, denn das ist auch eine Erfolgsstory: Allein wenn ich schaue, wie viele beim ÖPUL dabei sind, oder wenn ich die Zahlen von der Bundesregierung höre: 64 Prozent für die ländliche Entwicklung, wogegen es euro­paweit nur 20 Prozent sind, oder wenn ich unsere Lebensmittel hernehme, die von hoher Qualität sind.

Ich bin Landwirt, und ich bin stolz darauf, Landwirt zu sein. Jeder, der Grund und Bo­den bewirtschaftet, weiß, was das bedeutet. Ich bin auch froh, dass ich eine Frau habe, die das Gleiche denkt und die den Betrieb in meiner Abwesenheit weiterführt. (Zwi­schenruf der Abg. Pfeffer.) Deshalb sind auch die Frauen im ländlichen Bereich un­glaublich wichtig, nicht nur, weil sie arbeiten, sondern auch deshalb, weil sie viele Gesellschaftsinitiativen im ländlichen Raum setzen. Ich erwarte mir von der nächsten Rednerin, dass sie vielleicht ein bisschen darauf eingeht und auch einmal etwas lobt,


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