Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 61

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musste. Das, was in diesem Gesetz wirklich eine Neuregelung darstellt, ist, dass diese zusätzlichen Beträge, die jetzt über erhöhte Einnahmen aus den so genannten Lotto­geldern kommen, eben nicht mehr nur mit der Gießkanne verteilt werden, sondern auch dort verteilt werden können, wo neue Strukturen entstehen, wo innovative Pro­jekte entstehen und wo es einfach mehr Möglichkeit gibt, auch steuernd einzugreifen.

Ich möchte zumindest aus der Sicht von uns Grünen sagen, dass die dem Gießkan­nenprinzip folgende Förderung in den letzten Jahrzehnten und Jahren in Österreich auch im internationalen Vergleich durchaus zu wünschen übrig gelassen hat. Man kann sich da verschiedene Sportarten anschauen. Man kann sich auch zum Beispiel im Spitzensport anschauen, wo es in Österreich Erfolge gegeben hat. Da wird man schon ein paar Verbände sehen, die da relativ viel weitergebracht haben. Dazu fallen mir zum Beispiel jene im Bereich Segeln ein, die auch bislang schon ganz gut und offenbar erfolgreich gearbeitet haben, in den letzten Jahren auch Tischtennis und Schwimmen, wo etwas weitergegangen ist. Es gibt aber auch viele Bereiche, wo Öster­reich einfach auf Grund der Tatsache, wie dieses Land konstruiert ist, auf Grund der Größe durchaus bessere Erfolge hätte bringen können.

Der Erfolg dieses Gesetzes ist, dass es möglich sein sollte, auch Schwerpunkte zu setzen. Das halten wir für notwendig, vor allem auch deshalb, weil Spitzensport und Breitensport sehr stark zusammenhängen. Wir wissen alle, dass Erfolge, die im Spit­zensport von Spitzensportlern erbracht werden, eine Auswirkung, einen Einfluss auf den Breitensport haben, indem dann bei Jugendlichen der Wunsch besteht, auch Sport ausüben zu können.

Ich persönlich habe in meiner vormaligen Tätigkeit als Tennislehrer zum Höhepunkt des Thomas-Muster-Booms miterlebt, dass Österreich diese Möglichkeit überhaupt nicht genutzt hat: Auf einmal sind viele Jugendliche gekommen und wollten Tennis spielen lernen, die Strukturen waren aber überhaupt nicht so, dass man daraus etwas gemacht hätte. Wo Österreich jetzt im Tennis steht, ist etwa dort, wo es vor Muster gestanden ist. Es gibt jetzt auch andere Beispiele dafür: Schwimmen, Tischtennis – die Sportarten, die jetzt erfolgreich sind.

Abgesehen von der Förderung des Spitzensports ist es daher aus unserer Sicht ganz wichtig, auch für Jugendliche die Möglichkeit zu bieten, dort einzusteigen, wo jetzt ihr Interesse liegt. Das sollte nunmehr in einem höheren Ausmaß möglich sein. (Beifall bei den Grünen.)

Ein zweiter Punkt, den ich noch ansprechen möchte – er hat ein bisschen mit dem ers­ten zu tun –, ist die Frage der Kontrolle. Bei allem Bekenntnis zur Förderung der Dach­verbände: Wenn es aber so ist, dass man ein Kontrollgremium bildet, in das die zu kontrollierenden Organisationen jeweils eine Person entsenden, also die kontrollieren­den und geförderten Organisationen die gleichen sind, dann hat das mit Kontrolle relativ wenig zu tun. Auch da ist es in diesem Gesetz jetzt gelungen, eine unabhängige Kontrolle festzulegen, durch die es möglich sein sollte, auch wirklich objektiv zu bewer­ten, ob die Gelder sinnvoll und bestmöglich eingesetzt werden.

In diesem Sinn werden wir dem Gesetz zustimmen. (Beifall bei den Grünen.)

11.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeord­nete Stadler zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


11.30.42

Abgeordnete Astrid Stadler (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssek­retär! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! Im Rahmen des vorliegenden Antrages betreffend die Neuregelung des Bundes-Sportförderungsgesetzes wird,


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