Monat für Monat steigt die Zahl der
arbeitslosen Frauen. Die schwarz-blaue/orange Bundesregierung quittiert das mit
einem Achselzucken.
Die Diskrepanz zwischen Arm und Reich
wird immer größer. Immer mehr Frauen leben unter der Armutsgrenze oder sind
eklatant armutsgefährdet.
Alt sein bedeutet für Frauen ein
unkalkulierbares Lebensrisiko.
Beschäftigung
Auf dem Arbeitsmarkt sind in erster
Linie die Frauen die Verliererinnen. 115.550 arbeitslose Frauen, um 6,9 % mehr
als im Vorjahr, plus 27.793 arbeitslose Frauen in Schulungen, das ist ein
Anstieg von 9,3% gegenüber dem Vorjahr – somit insgesamt 143.343 Arbeit suchend
gemeldete Frauen im Oktober 2005. Arbeitsmarktpolitische Untätigkeit der
Regierung gepaart mit frauen- und familienpolitischen Fehlentscheidungen haben
zu einer für viele Frauen prekären Situation geführt. Laut der jüngsten Studie
des Synthesis-Instituts schafft nur mehr jede zweite Frau den Wiedereinstieg.
Die Benachteiligung von Frauen auf dem
österreichischen Arbeitsmarkt in mehreren Dimensionen (Zugang zu
existenzsichernder Beschäftigung, Aufstiegschancen, Einkommensunterschiede
zwischen den Geschlechtern, Vereinbarkeit von Familienarbeit und Beruf) gehört
zu den massivsten Strukturproblemen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt.
Frauen haben es besonders schwer, ihr
Interesse an eigenständiger Existenzsicherung durch unselbstständige
Erwerbstätigkeit auf dem österreichischen Arbeitsmarkt umzusetzen. Obwohl auf
den ersten Blick auch die bereinigte Beschäftigungsstatistik einen Zuwachs an
Beschäftigung suggeriert, zeigt sich bei genauerer Analyse, dass der Zuwachs an
registrierter Beschäftigung nur durch eine deutliche Ausweitung der Teilzeitarbeit
zulasten von Vollzeitarbeitsplätzen erreicht wurde.
Im Wesentlichen wird das auf dem österreichischen
Arbeitsmarkt vorhandene und in den letzten Jahren zurückgehende Arbeitsvolumen
auf immer mehr ArbeitnehmerInnen verteilt, anstatt dass es durch geeignete
Maßnahmen ausgebaut würde.
Folgerichtig ist die Teilzeitarbeit in
Österreich schnell angestiegen und liegt die Teilzeitquote in Österreich mit
knapp 23% (2004) deutlich über dem EU-Durchschnitt. Teilzeitarbeit ist aber
höchst ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Während die Teilzeitquote
bei den Männern noch deutlich unter 10% liegt, wird sie in absehbarer Zeit bei
den Frauen die 50%-Marke erreichen. Generell haben es daher immer mehr erwerbsinteressierte
Personen immer schwerer, durch Beschäftigung eine eigenständige
Existenzsicherung zu erreichen. Vor allem für Frauen wird dies zu einem immer
öfter nicht mehr realisierbaren Ziel.
Diese Entwicklung wird bereits in der
Sozialhilfestatistik der Länder sichtbar, so sind z.B. bereits rund 15% der
Sozialhilfe-EmpfängerInnen in Wien unselbstständig erwerbstätig. Gleichzeitig
zeigen die Arbeitsmarktdaten, dass die Beschäftigung in Niedriglohn-Branchen
wie Reinigung, Tourismus, Handel, persönliche Dienstleistungen überwiegend
weiblich ist.
Vor diesem Hintergrund hat nun die
Regierung auch noch den Kombilohn eingeführt. Dabei handelt es sich um die
Subventionierung von schlecht bezahlten Tätigkeiten, nach denen am freien Markt
wenig Nachfrage besteht. ArbeitgeberInnen werden durch diese Vorgangsweise in
ihrem Festhalten an unterdurchschnittlicher Bezahlung bestärkt. Die Situation
von Frauen am Arbeitsmarkt wird dadurch nicht gerade besser werden, denn es
sind meist Frauen, die gehäuft in Beschäftigungsverhältnissen im
Niedriglohnsektor tätig sind und von einer solchen Verfestigung vermehrt
betroffen sein werden.