Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 152

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist schon wirklich bemerkenswert, wie die Damen von der SPÖ versuchen, unter dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ ihre ver­säumte Frauenpolitik zu kaschieren, denn viele Frauen insbesondere die älteren Frauen müssen unter den Auswirkungen Ihrer sozialistischen Frauenpolitik leben und leiden.

Ich spreche da in erster Linie von den Mindestpensionistinnen. Warum sind es in erster Linie Frauen? Über 154 000 Frauen müssen unter der Erblast dieser damaligen SPÖ-Frauenpolitik leiden! Warum? (Abg. Heinisch-Hosek: ... Belastungen!) Weil Sie es nie der Mühe wert gefunden haben, Kindererziehung als Wertschöpfung, als Leis­tung anzuerkennen  weder Kindererziehung noch die Pflegezeiten, die Personen insbesondere Frauen zu Hause geleistet haben.

Und ich finde es schon sehr eigenartig, wenn Sie heute in Ihrem Antrag – als eine Ihrer Forderungen – schreiben, Kindererziehungszeiten seien nicht ausreichend bewertet. Das ist fast eine Farce, wenn man das mit der Situation der Frauen vergleicht, die heute mit Mindestpensionen leben. (Abg. Heinisch-Hosek: Sie haben die Pensions­reform gemacht, nicht wir!) Gott sei Dank gibt es die Sozialministerin Haubner, die sich durchgesetzt hat, die Mindestpensionen insbesondere für die Frauen zu erhöhen und zwar so weit, dass die Mindestpensionisten in Zukunft, ab dem 1. Jänner 2006, über 805 € pro Monat für sich zur Verfügung haben werden, wenn man es auf zwölf Monate umrechnet. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Auch in Zukunft wird eine eigenständige Alterssicherung insbesondere für Frauen ge­währleistet werden, die ihre Erwerbstätigkeit durch ihren Wunsch nach Kinderbetreu­ung unterbrechen, und es wird ihren Bedürfnissen Rechnung getragen, da vier Jahre Kindererziehung für die Pension angerechnet werden, mit einer Berechnungsgrundlage von über 1 350 €. (Abg. Heinisch-Hosek: 1 157, bleiben Sie doch bei der Wahrheit!)

Auch die Pflege wird endlich anerkannt. Künftig haben auch jene eine Chance, die sich ganz der Pflege ihrer Angehörigen verschrieben haben, die auf ein Einkommen ver­zichten, und auch jene, die ihre Berufstätigkeit einschränken und ihre Angehörigen pflegen und dabei eine Doppelbelastung zu tragen haben. Diese werden in Zukunft auch eine faire Chance auf eine Eigenpension haben. (Abg. Binder-Maier: Wenn sie Beiträge zahlen, oder?)

Durch diese schwarz-orange Regierung wurde es auch möglich gemacht, dass es unter den Frauen nicht mehr zwei Klassen gibt. (Abg. Öllinger: Schwarz-blau oder schwarz-orange?) Ich denke an die Kindererziehung und an das Kinderbetreuungs­geld. Zu Zeiten von SPÖ-Frauenpolitik gab es diese zwei Klassen: die Bäuerinnen, Studentinnen und Hausfrauen hatten keine Chance, Kinderbetreuungsgeld zu bekom­men, denn für Sie war es ganz klar, dass man von vornherein arbeiten muss, um in den Genuss von Karenzgeld zu kommen.

Auch im Bereich des Karenzgeldes hat es ein so genanntes Berufsverbot gegeben. (Abg. Stadlbauer: Das stimmt nicht!) Gerade geringfügige Beschäftigung war erlaubt. Jetzt gibt es zumindest eine gewisse Zuverdienstmöglichkeit bis zu einer Grenze. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wasser predigen!) Wir würden uns aber wünschen, dass es in Zu­kunft keine Zuverdienstgrenze mehr gibt, sodass eine breite Palette von Zuverdienst­möglichkeiten ganz klar zur Verfügung steht.

Sehr geehrte Damen und Herren, es ist heute schon kurz angesprochen worden: Auch die Beschäftigung von Frauen ist dieser Regierung ein sehr großes Anliegen, und ge­rade in der letzten Beschäftigungsoffensive wurden ganz konkrete, offensive Schwer­punkte – kein Gießkannenprinzip! – für Frauen, insbesondere Wiedereinsteigerinnen und im Qualifizierungsbereich, gesetzt, weil es gerade da wichtig ist, Frauen in frauen­untypische Berufe zu bringen.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite