Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 183

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Zu den WTO-Verhandlungen und zum Vier-Parteien-Antrag werden meine Nachredner noch Stellung nehmen. Wir haben uns hier natürlich auch sehr positiv dazu geäußert, dass es einen Vier-Parteien-Antrag gibt, dass hier die Linie vorgegeben wird. Ich erhärte auch hier sehr wohl das, was Herr Kollege Kummerer gesagt hat, dass es näm­lich wichtig sein wird, dass jetzt auch die zuständigen Minister bei den Verhandlungen auf europäischer Ebene und auch die europäischen Verhandler auf Ebene der WTO Flagge zeigen und in dieser Frage auch weiterhin hart bleiben, denn wenn man da zu nachgiebig ist, dann wird das wahrscheinlich ein nachhaltiges Problem für unsere Landwirtschaft darstellen.

Grüner Bericht: Ich möchte auch ein paar Worte zum Grünen Bericht sagen, denn auch wenn er im Ausschuss enderledigt wurde, möchte ich die Plattform nutzen, hier danke zu sagen. Das haben meine Vorredner noch nicht gemacht; ich werde das jetzt als Erster machen. Ich möchte mich hier auch noch einmal dafür bedanken: ein gutes Vertragswerk, 320 Seiten Information, gut gegliedert, gut aufgebaut. Also ich meine, da leistet das Ministerium ganze Arbeit. Herr Bundesminister, danke schön dafür! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Silhavy: Da haben noch andere daran ge­arbeitet!) – Na stellvertretend! Ich kann ja nicht einem jeden danke sagen, das würde den Rahmen meiner Redezeit sprengen.

Wir haben aber bereits im Ausschuss gesagt, dass das natürlich sehr zweischneidig ist, denn in Wahrheit liefert uns der Bericht sehr viel kontroversielles Informationsmate­rial für die Diskussionen an den Stammtischen, in den Kammern. Da ist schon einiges wirklich zu bemängeln. Kollege Kummerer hat es gesagt: Es sind um 27 000 Betriebe weniger – das ist keine Frage, das ist eine dramatische Entwicklung. Das sind zwar hauptsächlich genau diese Nebenerwerbsbetriebe, aber das sind sehr viele zusätzliche Arbeitsplätze, die uns verloren gehen.

Mein besonderes Interesse bei diesem Grünen Bericht gilt der Holzwirtschaft, der Forstwirtschaft, denn ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass die Forstwirtschaft einen zu geringen Stellenwert hat. Wenn man sich anschaut, dass 90 Prozent des in­ländischen Holzaufkommens im Inland veredelt werden, wenn man schaut, was da an Arbeitsplätzen gesichert wird, was da an Material veredelt wird, dann meine ich, dass das wirklich ein ganz besonderer Wert ist. Wenn man aber auf der anderen Seite sieht, dass wir 9 Millionen Kubikmeter Holz jedes Jahr importieren – jetzt wissen wir, die Grenzen sind offen, das ist nicht mehr so einfach, wir können es nicht beschränken –, dann meine ich, dass wir gefordert sind.

31 Millionen Vorratsfestmeter Zuwachs, 19 Millionen Vorratsfestmeter Nutzung, das bedeutet immerhin 12 Millionen Vorratsfestmeter mehr Zuwachs als Nutzung – das ist einmal mehr als das, was wir sowieso schon importieren. Das heißt, selbst wenn wir die ganzen 9 Millionen, die wir importieren, nutzen würden, wären noch 3 Millionen Vorratsfestmeter mehr an Zuwachs, den wir nutzen.

Meine geschätzten Damen und Herren! Hier sind wir gefordert, initiativ zu werden, hier sind wir gefordert, gerade auch angesichts der Diskussion rund um die steigenden Rohölpreise, rund um die steigenden Energiepreise, zusätzliche Maßnahmen zu set­zen, zusätzliche Mittel aus dem Budget hier zu bunkern. Es reicht nicht, dass wir nur über Ethanol, über Biosprit und dergleichen nachdenken, auch hier haben wir Hand­lungsbedarf! Ich denke, dass das unsere größte Möglichkeit in Zukunft ist. Da müssen wir optimaler arbeiten. Das funktioniert noch nicht so, wie wir das wollen. Auch in den Kammern draußen in den Bundesländern hat die Landwirtschaft im Verhältnis zur Forstwirtschaft einen zu hohen Stellenwert. Das muss verändert werden!

Herr Bundesminister, ein klarer Appell an Sie, dass man dafür sorgt, dass der Holzwirt­schaft, der Forstwirtschaft – gerade der bäuerlichen Forstwirtschaft – mehr an Input


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite