Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 43

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aber angesichts dessen, wie die Kollegin Schasching das analysiert hat, frage ich mich schon, Frau Kollegin Schasching: Wo waren Sie all die Jahre? Was haben Sie unter­nommen, damit die Zweidrittelmehrheit fällt, endlich fällt, damit man überhaupt weitere Reformen durchführen kann? Sie waren diejenigen, die das jahrelang, auch in den letzten fünf Jahren, blockiert haben, aber jetzt ist es auf Grund des Falles der Zwei­drittelmehrheit endlich möglich geworden, dass man erste Reformschritte setzen kann! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wenn die Opposition alles krankjammert, dann muss ich Sie schon auch an den neu­esten OECD-Bericht erinnern, der Österreich wirklich ein vorbildliches Zeugnis aus­stellt, Kollege Niederwieser. Sie haben den Bericht sicher aufmerksam gelesen und werden festgestellt haben, dass das Bildungsniveau in Österreich um eine Stelle nach vorne gerückt ist und wir unter 30 Ländern an zehnter Stelle sind. Ich muss, sagen das ist ein guter Wert. Man kann immer sagen, wir müssen besser werden, und das muss auch unser Ehrgeiz sein, aber an zehnter Stelle im OECD-Vergleich zu sein, das ist ein guter Wert.

Österreich investiert in Bildung. Im OECD-Bereich sind wir bereits auf Platz neun, bei den Pflichtschulen auf Platz fünf und bei den Studierenden auf Platz sieben.

Österreich – und das ist ein Wert, der wirklich sensationell ist – ist Spitzenreiter im OECD-Bereich, was die Aus- und Weiterbildung betrifft. Österreich liegt an erster Stelle bei Aus- und Weiterbildung. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir rechtzeitig erkannt haben, dass lebenslanges Lernen wichtig ist, und dass die Österreicher auch bereit sind, diese Ausbildungsmaßnahmen auch anzunehmen. Das heißt, 89 Prozent aller Österreicher bilden sich regelmäßig aus und weiter.

Der beeindruckendste Wert ist der Wert hinsichtlich des Bildungsniveaus im Vergleich mit dem viel zitierten Finnland. Was das durchschnittliche Bildungsniveau anbelangt, liegt Österreich mit 79 Prozent vor Finnland. Ich muss sagen, damit zeigt einfach auch der OECD-Bericht, dass Österreich gut dasteht und dass die Bildungspolitik und die Bildung in Österreich von der Opposition vielfach krankgejammert wird.

Das erinnert mich ein bisschen auch an die Wirtschaft. Wenn man immer alles krank­jammert, kommt schlechte Stimmung für den Wirtschaftsstandort auf. Wenn Sie alles krankjammern, glauben Sie, Sie motivieren die Lehrer damit, glauben Sie, Sie motivie­ren die Schüler damit, wenn Sie ständig sagen, wie schlecht unsere Bildung ist? Das ist der absolut falsche Weg, an Bildungspolitik heranzugehen. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

Mit dem heutigen Schulpaket reagieren wir auf Vorschläge der Zukunftskommission und auch in unserem Sinne, denn auch wir als BZÖ haben viele Vorschläge einge­bracht, die jetzt umgesetzt werden. Ich denke nur an den Förderunterricht. Ich habe von dieser Stelle aus sehr oft das Nachhilfewesen in Österreich kritisiert. Mit diesen Fördermaßnahmen, die jetzt geblockt vor Schularbeiten möglich sind, mit einer Ver­mehrung der Förderunterrichte, mit den zusätzlichen Mitteln ist es möglich (Abg. Brosz: Mit welchen Mitteln?), dass Förderunterricht in der Schule durch die Lehrer stattfindet.

Ich glaube, das ist der richtige Ansatz, wie Förderunterricht zu gestalten ist. Vor allem die Lehrer wissen ja dann, was zur Schularbeit kommt und was geprüft wird. Wenn extern irgendetwas gelernt wird und der Nachhilfelehrer mit der Schule nicht korres­pondiert, lernt der Schüler einfach am Erfolgt vorbei.

Wichtig ist uns aber auch, dass die Schulzeit effizient genutzt wird. Da bin ich ein Verfechter. Ich habe zwei Kinder, eines ist mit dem Studium fertig, das zweite ist in der achten Klasse, und ich weiß, was es heißt, die Schulzeit effizient zu nutzen: möglichst


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