Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 128

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Exzellenz reden. Dort gibt es Bedingungen und Ressourcen, die Exzellenz auch entstehen lassen.

Ich würde auch das Weizmann Institut, das auch eine 50-jährige Tradition hat und nicht in fünf Jahren Exzellenz war, wo über 1 000 Professoren arbeiten, nicht unbedingt gleichsetzen mit dem, was in Gugging geplant ist.

Und jetzt komme ich noch einmal kurz zum Standort. Es geht nicht gegen Nieder­österreich, es geht auch nicht gegen die Bevölkerung von Gugging, aber diese Wis­senschaftler haben gesagt, wir haben vier Kriterien, wenn ein Kriterium nicht erfüllt wird, kann es durch andere nicht aufgewogen werden. Es müssen alle vier exzellent sein. Und wenn man meint – und da haben Sie nicht ganz die Wahrheit gesagt –, dass Geld die mangelnde Vernetzung mit Wissenschaftsstandorten und die etwas ungüns­tige Erreichbarkeit aufwiegt, dann irren Sie sich. (Präsident Dr. Khol gibt das Glocken­zeichen.) Ich habe einmal gemeint, dann könnte auch Stronach kommen und sagen, ich fördere die Staatsoper mehr als jeder andere, und diese steht in Mürzzuschlag, denn da gibt es auch eine Musikhochschule. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.49


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Dr. Brinek zu Wort. Ihre Wunschredezeit ist 7 Minuten. – Frau Kollegin, bitte.

 


15.50.10

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Die Führung des FWF ist heute hier zu Gast, herzlich willkommen. Die Chance, über Elite zu reden, über Exzellenz zu reden, über ausgezeichnete Leistun­gen an Universitäten zu reden, nehmen wir sehr gerne wahr, wir von der ÖVP, vom BZÖ, von der Regierung. Also Sie machen uns mit der heutigen Aktuellen Stunde eine richtige Freude. (Abg. Öllinger: Dringliche! Keine Aktuelle Stunde!) Es kann einiges richtig gestellt und einiges erhärtet werden.

Meine Damen und Herren! Ich möchte Professor Zeilinger vor einigen Äußerungen der Grünen hier in Schutz nehmen. Herr Zeilinger hat nie gesagt, er ist getäuscht worden. Ich möchte nicht, dass dieser Satz hier im Raum stehen bleibt. Vielmehr haben sich die bisherigen Äußerungen der Grünen eigentlich um etwas gerankt, was man zusam­menfassend als Angst vor Exzellenz bezeichnen könnte. Die Grünen waren nie für eine Exzellenzeinrichtung, ob jetzt als University, als Universität oder als Institut. Die SPÖ war meinetwegen eine Zeit lang mit halbem Herzen dafür. Die SPÖ wird sich künftig entscheiden müssen. In Wien sagte Vizebürgermeister Rieder zuletzt: Schade, wir haben die Chance vertan. Damit kann er nur Wien gemeint haben.

Meine Damen und Herren, vor allem Herr Professor Grünewald: Frau Bundesministerin Gehrer hat nie die genannten Orte den Orten gleichgestellt, die Sie genannt haben. Sie hat nicht von Stanford und von Berkeley geredet. Haben Sie zugehört? Sie hat die Vorbildinstitute, die Professor Zeilinger erwähnt hat, genannt. Bitte bleiben wir bei der Wahrheit!

Was will ich damit sagen? – Es gibt weltweit nicht das Exzellenzinstitut und nicht die „Exzellenzhervorbringungsmethode“, sondern es gibt viele Wege. Bundeskanzler Schröder von der SPD ist das erste Mal mit dem Wort „Elite-Uni“ gekommen. Das hat in ganz Europa ein Nachdenken darüber ausgelöst: Wie gehen wir mit unserem Inno­vations- und Exzellenzstandort, mit unserem Exzellenzpotential Europa um? Und es war nicht die Bundesregierung, die das Wort „Elite-Uni“ gebraucht hat – das lässt sich auch nachlesen –, sondern es waren mehrheitlich die Medien. Das ist vielleicht


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