Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 122

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nach, was Ihre Partei verursacht hat und was Sie hier mit Ihren Ausführungen wieder aufgerissen haben. Schämen Sie sich! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Der Rechnungshof hat ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol (den Vorsitz übernehmend): Noch einen Satz können Sie sprechen, Herr Abgeordneter.

 


Abgeordneter Detlev Neudeck (fortsetzend): Dann sage ich danke und rede nach der Dringlichen weiter, Herr Präsident. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.59

 


Präsident Dr. Andreas Khol: So ist es richtig.

Ich unterbreche nunmehr die Verhandlungen über die Punkte 9 bis 11 der Tagesord­nung, damit die verlangte Behandlung eines Dringlichen Antrages gemäß der Ge­schäftsordnung um 15 Uhr stattfinden kann.

15.00.00Dringlicher Antrag

der Abgeordneten Karl Öllinger, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Jubel­propaganda bzw. Werbe- und Informationsmaßnahmen der Bundesregierung (800/A) (E)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung des Selbstän­digen Antrages 800/A (E).

Da dieser inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich dessen Verle­sung durch den Schriftführer.

Der Dringliche Antrag hat folgenden Wortlaut:

In den letzten Tagen ist es, bedingt durch die großflächigen Jubelinserate von Regie­rungsmitgliedern, zu einer breiten öffentlichen Diskussion über die Zweckmäßigkeit  und Wirtschaftlichkeit der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung gekommen.

Erinnert sei in diesem Zusammenhang nicht nur an die Jubelinserate von Bundeskanz­ler und Vizekanzler nach der für unsere SportlerInnen sehr erfolgreichen Winterolym­piade, sondern auch etwa an die peinlichen Pannen beim Pensionsfolder des Sozialmi­nisteriums oder an die Neujahrsglückwunschinserate der Bundesregierung, in denen Österreich etwa das stärkste Wachstum außerhalb der Eurozone bescheinigt wurde.

Unakzeptabel für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sind aber nicht nur Jubel- und Panneninserate, sondern auch die verstärkten Werbemaßnahmen kurz vor Wah­len. Nicht nur im NR-Wahljahr 2002, sondern auch im Jahr 2004, in dem mehrere Landtagswahlen stattfanden, haben die Ressorts insgesamt ihre Werbemaßnahmen erhöht und einzelne Ressorts kurz vor Wahlen besondere Werbeanstrengungen ge­setzt. Auch die direkte Förderung von partei- und parteinahen Zeitungen über Inserate und andere Subventionen ist bei Mitgliedern dieser Bundesregierung offensichtlich gang und gäbe.

Der Rechnungshof hat wiederholt die Zweckmäßigkeit, die Sparsamkeit und die Art der konkreten Durchführung von Vergaben der öffentlichen Hand für Kommunikation, Infor­mation und Werbung kritisiert, so z.B. im Wahrnehmungsbericht (III-29 d.B).

Die Bundesregierung und die Regierungsparteien haben  bisher die Empfehlungen des Rechnungshofs nachweislich und wiederholt nicht befolgt.

 


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