Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 133

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hören –: Wenn eine Regierung in dieser Art und Weise über die Stränge schlägt, dann ist es doch erstes Abgeordneten-Gebot – selbst bei Ihnen unten, Herr Kollege Zwey­tick –, sich dazu zu äußern. – Erstens.

Zweitens: Was sind diese massiven Missbräuche? – Es ist keine Kleinigkeit mehr, wenn im Jahr – im Jahr! – 20 Millionen € auf diese Art und Weise verbraten werden, unabhängig davon, ob da oder dort etwas Richtiges oder Falsches gesagt wird – dar­auf werden wir noch kommen –, aber es geht schlicht und ergreifend darum – und man hat sich ja dazu verstiegen, sich noch einmal auf den Rechnungshof zu berufen –, ob bestimmte Standards eingehalten werden oder nicht, oder ob man mit Anlauf und mit voller Absicht das Geld der SteuerzahlerInnen beim Fenster hinauswirft, um sie noch mit diesen unsinnigen Inseraten zu belästigen oder ihnen sogar die Unwahrheit zu ser­vieren. (Beifall bei den Grünen.)

Das ist doch der Kreislauf, den Sie hier beschreiben: Steuergeld verschwenden, Un­wahrheiten unter das Volk bringen, und die Menschen sollen sich noch mit selbst bezahlten Dingen von Ihren Unsinnigkeiten anagitieren lassen. Dass Ihnen da noch einmal etwas blühen wird, das wird Sie ja nicht wundern! (Abg. Dr. Fekter: Wir müssen ständig eure Unwahrheiten korrigieren!)

Jetzt hatten wir hier wieder Herrn Staatssekretär Morak, der mit dem Ton (Abg. Mag. Molterer: Der Überzeugung!) – nein, nein, warten Sie ab; mit dem Tonfall können Sie ja dann noch konkurrenzieren – aus Grimms Märchenstunde gesprochen hat. Aber das wird alles nichts helfen!

Es war der Herr Bundeskanzler, der heute hier das Johlen und Schenkelklopfen mit seinen Antworten in der Fragestunde eingeleitet hat. Ich werde mich auch noch einmal auf ihn beziehen, denn diese Sache wäre eigentlich auch Sache des Kanzleramts, dort werden die Regierungsaktivitäten koordiniert und von dort ... (Abg. Mag. Molterer: Das ist Kanzleramt!)

Ja, ich weiß schon, aber es wäre gut, wenn sich der Herr Bundeskanzler dieser Verant­wortung hier gestellt hätte und nicht einfach in der Fragestunde, wo man als Abgeord­neter ja kaum Möglichkeiten hat, nachweislich und mehrmals die Unwahrheit in dieser Angelegenheit verzapft hätte – und ich sage Ihnen auch, wo er das getan hat. (Rufe bei der ÖVP: He!)

Es ist sowieso nichts Neues, dass es der Her Bundeskanzler mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, das ist mir schon klar, aber er hat sich ... (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Hier ist er gestanden und hat Folgendes bezüglich der Punkte des Rechnungshofes er­klärt. – Vermutlich hat er sich über den Rechnungshof lustig machen wollen, denn wenn er es ernst gemeint hätte, so hat er nacheinander die Unwahrheit gesagt. – Er hat hier sechs Punkte zum Besten gegeben und hat gesagt, einer nach dem anderen ist erfüllt. (Abg. Dr. Fekter: Richtig!)

Herr Präsident Fiedler hat damals noch diese Punkte ausgearbeitet – wir waren da­bei –, Fiedler sagte doch selbst – lesen Sie nach im „Kurier“ von vor wenigen Tagen, erst vor kurzem! –, dass mit den meisten Werbemaßnahmen, insbesondere mit jenen Jubelinseraten zu den Erfolgen der österreichischen Sportler bei weitem jedes Maß verloren gegangen ist und dass die Punkte des Rechnungshofes genau nicht einge­halten worden sind. Das ist die Aussage desjenigen Präsidenten des Rechnungshofes, der diese Richtlinien verfasst hat! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Der Herr Bundeskanzler stellt sich hier her, behauptet das Gegenteil und Ihnen fällt nichts anderes ein als Johlen und rhythmisches Schenkelklopfen. Auf diesem Niveau


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