Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 144. Sitzung / Seite 43

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spannung auf dem Arbeitsmarkt. Und da hat der Bundeskanzler völlig Recht: Das ein­zige Bundesland Österreichs, in dem die Arbeitslosigkeit nachhaltig per Ende Februar noch gestiegen ist – ich hoffe, das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten auch hier drehen –, ist Wien. (Abg. Ellmauer: 2 700 Arbeitslose mehr!)

Die Steigerung der Arbeitslosigkeit im Jahresabstand in Wien per Ende Februar hat mehr ausgemacht als die Gesamtsteigerung in Österreich – das gebe ich Ihnen schrift­lich! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Eder: Wien muss 200 000 Niederösterreicher ...! 200 000 Einpendler täglich!)

Das, was ich sage, stimmt (Abg. Gradwohl: Seit wann stimmt das, Herr Minister, was Sie da sagen?), und zu meinen Sachaussagen stehe ich. Ihre Freunde haben das in den letzten Jahren offensichtlich anders gehalten, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP und der Freiheitlichen.)

Aber 18,5 Millionen Arbeitslose in Europa sind zu viel – Tendenz derzeit bereits fallend, allerdings noch nicht in dem Ausmaß, wie wir uns das erhoffen würden; ich gehe davon aus, per Ende dieses Jahres unter 18 Millionen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass der Bundeskanzler, natürlich gemeinsam mit seinem Team, der Außenministe­rin – aus meiner Sicht nicht unbedingt zu erwarten und zu erhoffen –, Europas Staats- und Regierungschefs am Gipfel dazu verpflichtet hat, sich selbst zu verpflichten, 2 Mil­lionen Arbeitsplätze pro Jahr zu schaffen, schaffen zu lassen durch eine Wirtschaft in Europa, die das auch kann.

Nur wenige haben erwartet, dass das gelingt. Eines der wesentlichen Ergebnisse des Frühjahrsgipfels ist die Botschaft an Europas Bürger, an Europas Arbeitnehmer: In den nächsten Jahren werden pro Jahr 2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. 1 Prozent Be­schäftigungssteigerung, das ist möglich. Heute hat Europa 200 Millionen Jobs. – Dan­ke, Herr Bundeskanzler Schüssel, da haben Sie Großartiges geleistet! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Gaßner: Heiße Luft! – Abg. Sburny: Wer schafft die jetzt? – Zwi­schenrufe des Abg. Dr. Puswald.)

Österreich liegt hier im oberen Feld Europas. Wir haben im letzten Jahr etwa 1,3 Pro­zent Beschäftigungszuwachs gehabt, mehr als 40 000 neue Arbeitsplätze. (Rufe bei der SPÖ: Teilzeit! Teilzeit!) Das heißt, 1 Prozent pro Jahr, 2 Millionen Jobs pro Jahr, das ist möglich und muss möglich sein. Österreich geht hier mit gutem Beispiel voran. (Abg. Riepl: Warum haben wir dann so viele Arbeitslose?)

Ebenso wichtig ist es, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass wir bei diesem Gipfel auch ein Signal an die Jugend gesetzt und gesagt haben, dass das, was in Ös­terreich selbstverständlich ist, nämlich dass Schulabgänger einen Lehrplatz oder zu­mindest eine vergleichbare Ausbildungsstelle bekommen (Abg. Dr. Puswald: Das ist nicht selbstverständlich!), auch in Europa durchgesetzt werden soll – jetzt einmal inner­halb von sechs Monaten, und ab dem Jahr 2010 innerhalb von vier Monaten. In Öster­reich ist das kurzfristig möglich. Auch hier ist Österreich ein Vorbild für andere in der Europäischen Union! (Abg. Mag. Gaßner: ... haben keinen Pflichtschulabschluss!)

Herr Dr. Einem, Sie haben den Mittelstand angesprochen. – Richtig, dieser ist das Rückgrat der Wirtschaft! Es freut mich ja, dass die früher sehr großbetriebsgläubige Sozialdemokratie plötzlich den Mittelstand entdeckt hat. Wunderbar!

Der Mittelstand ist das Rückgrat der Wirtschaft in Österreich und in Europa, ist das Rückgrat letztlich auch der Innovation, der Arbeitsplätze der Zukunft. Und da war es wichtig, dass wir auf europäischer Ebene erreicht haben, dass Unternehmungen in Zukunft innerhalb einer Woche gegründet werden können. – In Österreich ist das plus/minus der Fall.

 


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