Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 87

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13.07.35

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kollegin­nen und Kollegen! Der österreichische Ingenieur-Titel genießt nicht nur in Österreich, sondern auch über unser Land hinaus hohes Ansehen. Auf Grund der großen Zahl an Verwaltungsverfahren, die für die Verleihung dieses Titels notwendig sind, wird nun mit diesem Gesetz eine Vereinfachung angestrebt. Die derzeit geltende Regelung knüpft an zwei Voraussetzungen an: an einer mindestens dreijährigen Berufspraxis, die höhe­re Fachkenntnisse voraussetzt, und zwar auf dem Fachgebiet, auf dem die Reifeprü­fung abgelegt wurde.

Das vorliegende Gesetz lockert diese Voraussetzungen, indem nur mehr eine dreijäh­rige fachbezogene Praxis vorausgesetzt wird, die gehobene Kenntnisse auf jenen Fachgebieten verlangt, auf denen Reifeprüfungen abgelegt werden können. Das Krite­rium der Berufspraxis wird somit durch eine reine Praxis ersetzt.

Es ist auch wichtig, dass sich das Gesetz dem schnelllebigen Wandel der Berufswelt anpasst. Mit dieser Reform machen wir eben einen wichtigen Schritt in diese Richtung. An den höher bildenden Schulen wird eine Vielfalt an Spezialisierungsmöglichkeiten angeboten, die nicht immer unbedingt exakt zu dem Begriff „höhere Fachkenntnisse“ passen.

Sehr geehrte Damen und Herren! In diesem Zusammenhang ist anzumerken: Wir müs­sen Arbeit schaffen, um Sicherheit zu geben. Dank Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der Beschäftigungsinitiative „Unternehmen Arbeitsplatz“ zum Beispiel wurden an die 300 Millionen € zusätzlich zum Basisbudget des AMS für entsprechende Maßnah­men eingesetzt. Ich denke, dass wir in den letzten Jahren mit dieser Regierung eine Vielzahl an Arbeitsplätzen geschaffen haben, weit über 120 000 neue Jobs.

Es ist auch wichtig, über neue Arbeitsformen nachzudenken. Mit „neuen Arbeitsfor­men“ meine ich nicht Arbeit auf Abruf, sondern in vielen Bereichen die viel zitierte Teil­zeitarbeit. Teilzeitarbeitsmodelle nehmen zu, und sie sind nicht immer so negativ be­setzt, wie es immer wieder behauptet wird.

Es stimmt auch nicht, dass Frauen in Teilzeitarbeit abgedrängt werden, denn während in Finnland beziehungsweise in Griechenland rund die Hälfte aller Frauen unfreiwillig teilzeitbeschäftigt sind, sind es in Österreich bei den 25- bis 49-jährigen Frauen zwi­schen 6 und 9 Prozent. – Ich meine daher, man sollte schon darüber nachdenken, ob tatsächlich behutsam mit diversen Aussagen umgegangen wird.

Erwähnen möchte ich auch noch, dass, was das Wirtschaftswachstum anlangt, Öster­reich weit vorne liegt, nämlich an dritter Stelle aller europäischen Länder. Seit dem Jahr 2003 liegt Österreich diesbezüglich sogar über dem Schnitt der EU-Mitglieder – und das, obwohl die neuen osteuropäischen Mitgliedstaaten boomen. Das durch­schnittliche Wirtschaftswachstum liegt bei uns bei 1,7 Prozent.

Abschließend nochmals: Sozial ist, was Arbeit schafft. Und: Wer Arbeit schafft, sorgt für Sicherheit. Diese Gesetzesänderung stellt einen wichtigen Schritt in die Zukunft dar. (Beifall bei der ÖVP.)

13.11


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Moser.

 


13.11.25

Abgeordneter Mag. Johann Moser (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir Sozialdemokraten werden dem Abkommen zwischen Österreich und Lu­xemburg über Beziehungen im audiovisuellen Bereich zustimmen, da damit vermehrt größere Filmprojekte realisiert werden können und da damit auch mehr Gemein-


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