Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 126

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Einer der Gründe für dieses überdurchschnittliche Wachstum ist die von dieser Bun­desregierung umgesetzte Steuerentlastung mittels der Steuerreform 2004/2005 mit einem Gesamtvolumen von über 3 Mrd. Euro. Besonders niedrige Einkommensbezie­her, Familien und der Mittelstand profitierten in erster Linie davon. Von 5,9 Millionen Steuerpflichtigen zahlen 43 Prozent überhaupt keine Lohn- und Einkommenssteuer mehr. Infolge der Senkung der Körperschaftssteuer von 34 % auf 25 % für Kapitalge­sellschaften und infolge der steuerlichen Entlastungen der Personengesellschaften mit­tels des KMU-Paketes Mitte 2006 wurden und werden tausende Arbeitsplätze ge­sichert bzw. geschaffen.

Der Konjunkturmotor Nr. 1 ist der Export: Österreich ist Exporteuropameister, denn seit dem Jahre 2000 sind die Warenexporte um 44 % gestiegen - so hoch wie in keinem anderen Land Europas. Bereits jeder zweite österreichische Arbeitsplatz wird durch Ex­porte gesichert. Jeder zusätzliche Prozentpunkt an Exportwachstum schafft zusätzlich 7.000 Arbeitsplätze bzw. trägt zur Sicherung dieser Arbeitsplätze bei. Mitte dieses Jahres wurde zudem auch die 100 Mrd. Euro-Schallmauer bei den Exporten durch­brochen. Dieser starke Exportanstieg führt seit dem Jahre 2004 auch zu einer positiven Leistungsbilanz. 2005 erreichte Österreich ein Leistungsbilanzergebnis von +3 Mrd. Euro (1,2% des BIP) und damit im Euroraum-Vergleich (-0,3%) ein überdurch­schnittlich gutes Ergebnis.

Im aktuellen World Competitiveness Yearbook konnte sich der Wirtschaftsstandort Ös­terreich im Gesamtranking wieder um 4 Ränge verbessern und liegt nun im Jahr 2006 auf dem 13. Platz von insgesamt 61 geographischen Einheiten (d.h. Länder und Regio­nen).

In der Wettbewerbsfähigkeit, gemessen an den Strukturindikatoren, belegt Österreich hinter Dänemark und Luxemburg laut Lissaboner Scoreboard des Londoner Zentrums für Europäische Reform (CER) den 3. Platz.

Auch in der Kaufkraft pro Kopf, gemessen am BIP, ist Österreich das viert-reichste EU-Land (hinter Luxemburg, Irland und Dänemark) und liegt mit 23 % weit über dem EU-Durchschnitt.

Ein weiterer wesentlicher Schritt soll im Rahmen der Bürokratiekostensenkung für Un­ternehmen gesetzt werden, wobei das niederländische „Standard Cost Model“ als Vor­bild herangezogen werden soll. Die gesetzlichen Informationsverpflichtungen verur­sachten in den Niederlanden für die Unternehmen Kosten in Höhe von 16 Mrd. Euro. Eine Senkung um 4 Mrd. Euro soll erzielt werden – 1,4 Mrd. Euro wurden bereits er­reicht. Umgelegt auf die österreichische Volkswirtschaft bedeutet dies grob geschätzte Gesamtkosten der Unternehmen in Höhe von 8 Mrd. Euro und ein Einsparungspoten­tial von rund 2 Mrd. Euro.

Auch bei der Budgetsanierung hat das „Unternehmen Österreich“ eine Vorbildfunktion. Im Jahre 2000 wurde eine auf Schuldenpolitik aufbauende Budgetpolitik übernommen. Durch eine Änderung der Budgetpolitik konnte bereits in den Jahren 2001 und 2002 ein ausgeglichenes Budget erzielt werden. Die so erreichte Stabilisierung der öffentlichen Finanzen bildete die Voraussetzung für die große Steuerreform 2004/2005. Trotz die­ser Steuerreform in Höhe von 3 Mrd. Euro konnte im Jahre 2005 mit einem gesamt­staatlichen Defizit von 1,5 % ein im Vergleich zu unseren Nachbarländern (Durch­schnitt der Eurozone: -2,8 %) hervorragender Budgetvollzug erzielt werden.

Das Ziel der Bundesregierung, die Abgabenquote bis 2010 auf 40 % zu senken wurde bereits erreicht. Für die kommende Legislaturperiode plant die Bundesregierung einen Impuls, der deutlich unter 40 % führt.

 


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