ihre Arbeit mit
einem Bericht abgeschlossen, der ganz klar ausweist, dass es keine
Sicherheitsaufrüstungen gegeben hat. Das ist auch im
Entschließungsantrag so verankert.
Ich wiederhole: Es
hat keine Sicherheitsaufrüstung gegeben. Die österreichischen Experten
und Expertinnen waren der Meinung, dass es keinen einzigen Nachweis dafür
gibt, auf welcher Grundlage jetzt diese rechtlichen Genehmigungen möglich
sind. Wenn diese tatsächlich erfolgen, dann ist das ein Bruch des Melker
Abkommens, eines völkerrechtlich verbindlichen Vertrages zwischen der
Republik Tschechien und der Republik Österreich.
Ich bin der
Meinung, Verträge werden dazu abgeschlossen, um sie einzuhalten. Ich bin
auch der Meinung, dass Versprechen, die die österreichische Politik der österreichischen
Bevölkerung gibt, auch zu halten sind.
Ich erinnere in
diesem Zusammenhang die ÖVP an ihre Inserate im Jahr 2001, wo sie der
österreichischen Bevölkerung ganz deutlich versprochen hat, dass die österreichischen
Sicherheitsforderungen vollinhaltlich umgesetzt werden, dass deren Umsetzung
von Österreich überwacht wird und dass das AKW Temelín erst
dann in den kommerziellen Betrieb gehen wird, wenn die notwendigen
Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt sind.
Der letzte Punkt,
dass das Melker Abkommen auch ein Teil des Beitrittsvertrages und auch
EU-rechtlich einklagbar wird, was in großen Inseraten in allen österreichischen
Tageszeitungen versprochen worden ist, ist damals schon gebrochen gewesen.
Dieses Versprechen ist nicht eingehalten worden.
Sie haben den
Österreichern etwas versprochen, und wenn Sie es, Herr Umweltminister
Pröll, mit diesem Versprechen tatsächlich ernst meinten, dann
hätten Sie die letzten Wochen und Monate schon etwas weitergebracht. Sie
haben im Umweltausschuss gesagt, Sie müssten erst abwarten, der
Bescheid, die Kollaudierung werde erst übersetzt.
Entschuldigung –
aber der Bescheid ist am 13. November ergangen, also es ist ein ganzes
Monat seither verstrichen. Ich glaube nicht, dass Ihre Experten im Umweltministerium
einen Monat dafür brauchen, einen Bescheid zu übersetzen und dann
daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen. (Abg. Dr. Pilz – in Richtung Regierungsbank –: Lernen Sie Tschechisch!)
Seit
30. Oktober, also eigentlich schon seit sehr viel länger, wissen alle
Abgeordneten in diesem Haus – und auch das Umweltministerium
weiß es –, dass wir diese Klage gemeinsam wollen. Sie
hätten also schon sehr viel früher die vorbereitenden Schritte setzen
können.
Das Traurige an
dieser Verzögerungs- und Verschleppungstaktik ist, dass in Oberösterreich
die Menschen vor Ort immer wieder auf die Straße gehen
müssen – und sie werden es auch zu Weihnachten tun
müssen –, weil Sie nicht
handeln, zu langsam handeln und die Sache verschleppen.
Ich denke, wir sind
es insbesondere der Bevölkerung vor Ort schuldig – gerade jetzt
vor Weihnachten –, dafür zu sorgen, dass das schneller geht.
Jeder, der die rechtlichen Grundlagen kennt und sich mit dieser Materie
beschäftigt hat – ich habe das auch getan, sehr lange, auch in
meiner Dissertation –, weiß, welche Wege es gibt.
Sie müssen
diese Klage unverzüglich ausarbeiten und einbringen. Es darf keine weitere
Verschleppungstaktik mehr geben, mit der Begründung, Sie müssten den
Bescheid erst einmal übersetzen lassen und internationale Expertenberichte
abwarten.
Das verstärkt noch mehr den Eindruck, dass Sie das, was Sie in den letzten Jahren bei Temelín gemacht haben, nämlich den Widerstand nicht ernst zu nehmen und sich
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