Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 110

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Strukturen reorganisiert. Als ich das Heer übernommen habe, hatte es eine Mann­stärke von 340 000; ich habe es nach dem Kalten Krieg in zwei Organisationsschritten auf zirka 100 000 reduziert, was nicht immer ganz leicht war, aber das gehört dazu.

Genauso aber auch im Sozialbereich – und dazu stehe ich –: Ich habe mir bei der Pen­sionsreform viel anhören müssen, als ich sie als ÖAAB-Obmann mitgetragen habe, aber ich bin heute mehr als je zuvor davon überzeugt, wie wichtig und wie richtig sie war und ist.

Ich sage daher heute ein herzliches Wort des Dankes allen, die mir dabei geholfen haben. Geholfen haben mir die Mitarbeiter, die Kollegen und natürlich einige in ganz besonderem Ausmaß: sicherlich Josef Riegler, der mich in die Bundesregierung geholt hat, Alois Mock, der mich immer auf das Hervorragendste unterstützt hat, und vor allem auch Wolfgang Schüssel, mit dem ich lange Zeit in der Regierung war, der als Vizekanzler mein Chef war, den ich für einen der größten Politiker Österreichs seit Beginn der Republik Österreich halte (Beifall bei der ÖVP) und dem ich hier ein ganz besonderes Danke sagen möchte, weil ich glaube, dass er die Weichen dafür gestellt hat, dass Österreich fit für das 21. Jahrhundert ist.

Man kann über Details streiten, und es gibt sicherlich auch das eine oder das andere zu kritisieren, aber im Bewusstsein, vor allem für die Zukunft unseres Landes zu arbei­ten und zu denken, habe ich sehr viel von ihm profitiert, und dafür möchte ich ihm auch ein herzliches Dankeschön sagen.

Ich wünsche euch allen – ihr verzeiht, wenn ich das so familiär sage – auch für die Zu­kunft alles Gute!

Ich selbst werde mich mit einigen Themen beschäftigen – das Thema Energie und Um­welt ist heute schon angesprochen worden. Mir ist insbesondere die Frage der Demo­graphie ein ganz großes Anliegen. Die Tatsache, dass in Österreich um ein Drittel zu wenig Kinder geboren werden – ein Drittel fehlt uns, um die Bevölkerung auf Grund der Geburtenrate konstant zu halten –, ist etwas, das uns allen zu denken geben sollte, weil in den nächsten Jahren der demographische Druck von außen zweifelsohne so gewaltig werden wird, dass wir uns alle damit auseinandersetzen müssen, dass dies für unsere Gesellschaft wahrscheinlich übermäßige Schwierigkeiten mit sich bringen wird.

Natürlich sind es die sicherheitspolitischen Fragen, mit denen ich mich schwerpunkt­mäßig beschäftigen werde, insbesondere die Situation im Nahen und Mittleren Osten, die ich bereits seit Jahren sehr intensiv verfolge und analysiere.

Damit möchte ich zum Schluss kommen. Ich möchte keine guten Ratschläge geben: Das Einzige, was ich mir auch für dieses Hause wünsche – das war auch ein Prinzip von mir –: Selbst in Wahlkampfzeiten habe ich versucht, den Kontakt auch zu opposi­tionellen Fraktionen zu suchen und zu finden. Ich halte es für enorm wichtig, dass wir Position beziehen – die Positionierung in der Bundespolitik ist wichtig! –, aber wir soll­ten eine Polarisierung, so wie sie in etlichen unserer Nachbarstaaten stattfindet, verhin­dern.

Wenn wir dazu miteinander einen Beitrag leisten können, dann ist das, so glaube ich, der beste Dienst, den wir unserer Bevölkerung tun können – ein Dienst an unserer Hei­mat Österreich.

In diesem Sinne alles, alles Gute und viel Erfolg! (Allgemeiner, von Abgeordneten der ÖVP und der SPÖ stehend dargebrachter, lang anhaltender Beifall.)

16.40


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Herr Abgeordneter Fasslabend, ich glau­be, ich kann Ihnen im Namen des ganzen Hauses für die Zusammenarbeit danken. Wir


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