Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 77

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reichs hilft natürlich auch in anderen Wirtschaftsbereichen und stärkt den Standort Österreich.

Wir haben in unserem Land zu jeder Jahreszeit sehr viel Schönes für Gäste aus der ganzen Welt anzubieten. Marktforschung, wie beispielsweise die deutsche T-MONA-Studie „Urlaubsreisetrends 2015“ über die Entwicklung der touristischen Nachfrage der Deutschen beweist, dass Authentizität in steigendem Maß von den Urlaubern nachge­fragt wird. Über 60 Prozent der Deutschen legen Wert auf Ursprünglichkeit und min­destens die Hälfte der Deutschen auf intakte Natur und gesunde Umwelt, die im Übri­gen, meine Damen und Herren von den Grünen, von den vergangenen Generationen unserer Bauern und unserer Bewohner der Alpentäler erhalten wurde. Heutige Schutz­ideen konservieren nur Vorhandenes und über Jahrhunderte Erhaltenes. (Beifall bei der ÖVP.)

Der fürsorgliche Schutz unserer Städter über die Landschaften in unserer Heimat ist ein sicher hehres Gedankengut, wird aber von vielen Menschen, beispielsweise Be­wohnern unserer Berge, als leicht überschießend und meist erdrückend empfunden.

Erfolgreicher Tourismus hat viel mit Leidenschaft und Professionalität zu tun. In unse­ren Angeboten müssen wir beim Gast Emotionen wecken, ihm das Gefühl vermitteln, dass der Urlaub eine ganz besondere Zeit ist. Die Gäste träumen von besonderen Er­lebnissen, und unsere Aufgabe ist es, diese Träume zu erfüllen und wahr werden zu lassen. Dies funktioniert nur mit großer Professionalität und Fleiß. Die alten WirtInnen unseres Landes sollten Vorbild sein. Sie leben uns vor, was Gastfreundschaft und Dienstleistung heißt, nämlich im Sinne der Worte „Gast“ und „Freundschaft“ sowie „Dienst“ und „Leistung“.

Der Tourismus macht derzeit eine tief greifende Veränderung durch. Wir haben ein hohes Qualitätsniveau in Österreich zu verteidigen. Um dies zu erhalten, bedarf es neben der Gastfreundschaft permanenter Produktverbesserung und Weiterentwicklung und Innovation. Dabei müssen wir gestaltend tätig sein. Jeder Einzelne im Tourismus muss sich immer wieder fragen, ob sein Angebot den internationalen Anforderungen entspricht. Dies gilt auf allen Ebenen, auf Betriebsebene genauso wie auf Angebots­ebene der Region und auch des Landes.

Grundsätzlich gilt: Wir brauchen solide Basisausstattung, aber auch Highlights. Um im Tourismus die geforderte Authentizität leben zu können, bedarf es großer menschlicher Leistungen. Neben der Freundlichkeit zum Gast müssen unsere Mitarbeiter und Unter­nehmer Schwerstarbeit verrichten, die sich bei den saisonalen Betrieben auf wenige Monate verdichtet. Professioneller Tourismus ist harte Arbeit hinter und neben einem freundlichen Lächeln. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja!)

Die laufende Saison bietet überraschenderweise österreichweit mit 40,4 Millionen Nächtigungen ein leichtes Plus von 0,3 Prozent – und das bei diesem doch sehr schwierigen Winter. Auch das ist ein Ergebnis harter Arbeit und hoher Investitionen in den Schigebieten. (Beifall bei der ÖVP.)

In diesem Winter gibt es aber auch Gebiete, Betriebe und Regionen, die zu den drama­tischen Verlierern gehören. Hinter diesen stehen Menschen, menschliche Schicksale, die uns ein Anliegen sein müssen. Ich bedanke mich bei unserem Bundesminister Bar­tenstein, der auf Antrag unseres Sektionsobmanns Schenner hier bereits reagiert hat. Am Ende der Saison wird man sehen müssen, wie man diesen Menschen hilft.

Unser gemeinsamer Antrag soll dezidiert die Notwendigkeit einer qualitätsvollen Ent­wicklung unseres Tourismus auch in Zeiten des zu Ende gehenden Winters und des Klimawandels unterstreichen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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