Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 76

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Ihre Sorge um den Klimawandel wird ganz genau so lange dauern, bis wir im Winter wieder genug Schnee haben.

Meine Kollegin Gabi Moser wird in ihrer nächsten Stellungnahme noch ausführlich er­klären, warum wir aus ökologischer Sicht diesen Antrag einfach ablehnen müssen; ich möchte noch zu einem anderen Punkt etwas sagen.

Dieser Punkt macht einfach deutlich, dass einmal mehr bei den Regierungsparteien die Absichtserklärungen und die konkreten Maßnahmen sehr weit auseinanderklaffen! Denn wenn Sie – laut dem Antrag – schon erkannt haben, dass der Ganzjahrestouris­mus einem extremen Wintertourismus vorzuziehen ist – siehe Antrag, siehe Regie­rungsprogramm und siehe auch die Absichtserklärung im Lagebericht zur Tourismus- und Freizeitwirtschaft! –, warum um alles in der Welt unterstützen und finanzieren Sie dann das größte Wintertourismus-Marketingevent, das Österreich je hatte? Warum un­terstützen Sie massivste Investitionen in die Wintersportinfrastruktur? Warum unterstüt­zen Sie die Salzburger Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2014? (Abg. Rädler: Sie sind so weit weg von der Welt!) – Ich stehe ganz fest in dieser!

Sie alle, meine Damen und Herren, haben mit dem Haftungsübernahme-Beschluss diesen massiven Investitionen in den Wintertourismus in den nächsten Jahren zuge­stimmt. Wir sprechen hier von einem Durchführungsbudget von 772 Millionen € und einem Investitionsbudget von 148 Millionen €.

Meine Damen und Herren von der SPÖ, von der FPÖ, vom BZÖ und von der ÖVP, Sie alle haben dem Antrag betreffend Olympia zugestimmt. (Ruf bei der ÖVP: Ja!) Sie haben im Ausschuss auch dem Antrag auf Unterstützung des Ganzjahrestourismus zugestimmt. (Zwischenruf des Abg. Kainz.) Also was jetzt: riesige Offensive im Winter­tourismus oder Ganzjahrestourismus? Beides anzustreben macht irgendwie wenig Sinn. Ich würde sogar sagen, man könnte glauben, das ist Unsinn. Und unsinnige Poli­tik können wir leider nicht unterstützen! (Beifall bei den Grünen. – Neuerlicher Zwi­schenruf des Abg. Kainz.)

12.46


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Hörl. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


12.46.44

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Herr Bundes­minister! Liebe Frau Abgeordnete Mag. Schatz, den Übergriff, den Sie sich gerade im Zusammenhang mit sexueller Belästigung im Tourismus geleistet haben, weise ich auf das Schärfste zurück! Ich lasse es nicht zu, dass Sie eine ganze Branche hier an den Pranger stellen. Das ist eine Frechheit! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Bei­fall bei Abgeordneten des BZÖ.)

Touristiker verkaufen nicht nur unser Land, sie tragen es mit Charme und Gastfreund­schaft hinaus in die ganze Welt. Laut einer T-MONA-Studie vom Sommer 2005 be­zeichnen 98 Prozent der Gäste die österreichischen Orte als „gastfreundschaftlich“, 94 Prozent als „sympathisch“ und 90 Prozent als „genussvoll“.

Wir Touristiker sind umfassende Lebensqualität-Produzenten – die besten der Welt im schönsten Land der Welt! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abge­ordneten des BZÖ.)

Österreich präsentiert sich gerne als Ort der Gemütlichkeit und der Geselligkeit. Das heißt, das Image Österreichs wird durch Werbeauftritte und Medienberichte jeder Art entweder gestärkt oder geschwächt. Daher ist es auch wichtig, dass sich unser Land in diesem Zusammenhang ehrlich und authentisch präsentiert. Ein positives Image Öster-


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