durch entsprechende Anreize und Maßnahmen de facto für mehr Ganzjahresbeschäftigung oder zumindest für längerfristige Beschäftigung zu sorgen.
Es ist richtig, dass die Forcierung von Kulturtourismus, von Wellness-, Gesundheitstourismus, von Kongress- und Seminartourismus natürlich in Richtung eines Ganzjahrestourismus geht, weil sich all diese Dinge bei gutem Willen ganzjährig betreiben lassen. Jetzt wissen wir alle, dass im inneralpinen Bereich die Möglichkeiten andere sind als in Wien, Salzburg oder in Zentralräumen, wo sich derlei leichter gestalten lässt. Aber im Tourismusausschuss sind Profis am Werke, zum guten Teil Abgeordnete, die einen touristischen Hintergrund haben. Hier wird realistisch und praxisbezogen gearbeitet, und dafür bedanke ich mich.
Abschließend zu einigen konkreten Kritikpunkten aus der Debatte. Sehr geehrte Frau Abgeordnete Trunk! Sie haben angemerkt, der internationale Marktanteil gehe zurück. – Das ist richtig, aber das ist natürlich im Lichte der Entwicklung zu sehen, dass ganze Erdteile, dass ganze Regionen neu für den Tourismus erschlossen werden, dass es längst nicht nur mehr Teile Europas sind, sondern große Teile Afrikas, Asiens, Australiens, und, und, und, in denen Tourismus stattfindet, und so gesehen der Verlust der traditionellen Tourismusdestinationen in Sachen Weltmarktanteil fast unvermeidlich ist.
Österreich hat aber trotzdem immer noch einen sehr signifikanten Anteil. Die ganze Welt verzeichnet rund 800 Millionen Ankünfte. Sie sehen, da ist Österreich nicht so schlecht aufgestellt. Tourismusland Nummer zehn zu sein ist nach wie vor ein stolzer Platz. Und wenn man das auf die Pro-Kopf-Einnahmen abstellt und hier bestimmte Inseltourismusdestinationen weglässt, also größere Flächenländer, dann ist Österreich überhaupt nach wie vor Tourismusweltmeister. Kein anderes Land hat so hohe Pro-Kopf-Tourismuseinnahmen, auch nicht die Schweiz, auch nicht Italien, auch nicht Frankreich oder Spanien – die liegen weit hinter uns.
Last but not least, meine sehr verehrten Damen und Herren, das Thema Schutzhütten – vom Herrn Abgeordneten Hauser angesprochen –: Ich kann und will jetzt diesen gewerberechtlichen Bescheid, den Sie vorgetragen haben, nicht im Detail bewerten, sage Ihnen aber nur, dass auch in meinem jetzigen Budget wiederum Vorkehrungen getroffen wurden, um das sehr wichtige und erfolgreiche Schutzhüttensanierungsprogramm fortzuführen. – Punkt eins.
Punkt zwei: Natürlich können auch Schutzhütten Betriebe sein, hinsichtlich derer Sicherheits- und Hygienefragen zu beantworten sind. Wenn in einer Schutzhütte Stiegen vorhanden sind, so kann die Gewerbebehörde gar nicht anders, als in Sachen Tritthöhe und Tritttiefe auf die Sicherheit der Benützer abzustellen. Da unterscheiden sich ja Bergwanderer und Bergsteiger vom Sicherheitsbedürfnis her nicht wirklich von anderen Menschen.
Wenn es um Hygienebestimmungen in Küchen geht, so ist
hinsichtlich einer Küche in einer Schutzhütte wahrscheinlich auch
nicht automatisch ein anderer Standard anzusetzen als bezüglich einer
Küche in einem Gasthaus, denn es geht jeweils um die Gesundheit von
Dutzenden oder vielleicht auch von Hunderten Gästen. Also mit Maß
und Ziel – dafür sind unsere Behörden bekannt, aber nur
per se kann man jetzt nicht völlig andere Standards in Sachen Sicherheit
oder Hygiene bei Schutzhütten anwenden als in anderen
Gastronomiebetrieben. Das füge ich schon hinzu. – Herzlichen
Dank. (Beifall bei ÖVP und
BZÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
13.21
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Moser. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite