Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 98

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halb immer Saison, weil es völlig wetterunabhängig ist. Darum geht es eigentlich, weil wir in vielen Bereichen natürlich immer auch mit dem Schlechtwetter zu kämpfen ha­ben. Wenn wir von Ganzjahrestourismus – sprich: Vier-Jahreszeitentourismus – reden. Schlechtwetter ist auch im weiteren Sinn Klimawandel, meine Damen und Herren.

Hier gilt es, „geschickte“ Einrichtungen auch seitens des Bundes und der Länder zu un­terstützen und Innovationen aufzugreifen, dass wir einerseits diese höchste Pro-Kopf-Quote an Einnahmen für Tourismus in Europa sichern und andererseits nicht glauben, mit aller Gewalt hier Tür und Tor für Massen öffnen zu müssen, denn Massentourismus steht nicht für Qualitätstourismus. Hier ist weniger durchaus mehr, auch mit Rücksicht auf unsere Natur. Das ist, glaube ich, mit den gästefreundlichen MitarbeiterInnen, der Landschaft und der Kulturlandschaft in diesem Land einer der höchsten Schätze, die wir in Österreich haben. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheib­ner.)

14.08


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Themessl. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


14.08.47

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ganzjahrestourismus: Brauchen wir jetzt wirklich einmal einen Winter, in dem es so extrem wenig Schnee gibt, dass wir da draufkommen? – Es hat in den letzten Jahren ja auch immer wieder Winter gegeben, die weniger Schnee hatten, und welche, die mehr Schnee hatten. Es hat auch Sommer gegeben, die verregnet waren, und welche, die weniger verregnet waren. Und jetzt lautet das große Konzept: Ganzjahrestourismus. Wissen Sie, wenn Sie jetzt Schnellschüsse machen, dann haben Sie entweder die letzten Jahre nicht aufgepasst, oder den Grünen, die seit ihrer Gründung vor zirka 20 Jahren ja schon den Klimawandel predigen, auch nicht zugehört, dass es wichtig ist, hier umzudenken.

Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, die wir haben. Deswegen ist es für mich als Wirtschaftssprecher auch so wichtig, zu diesem Thema einmal ein klares Bekenntnis abzugeben. Der Tourismus erwirtschaftet 17 Prozent des Bruttoinlandspro­duktes und jeder fünfte Arbeitnehmer in Österreich arbeitet direkt oder indirekt für den Tourismus oder im Tourismus.

Ein Wort zu den Grünen. Wenn Sie von den Beschäftigten im Tourismus sprechen und darüber sprechen, dass sie ausgebeutet werden und mit zu wenig Lohn arbeiten, dann frage ich mich, wo Ihre Wortmeldung geblieben ist, als es um die Pflegedebatte ging. (Beifall bei der FPÖ.) Da hatten wir ja Dumping-Preise von Billigarbeitsplätzen aus Osteuropa en masse, wo wir von Stundenlöhnen von einem Euro und weniger spre­chen. Da hat man von Ihnen kein Wort gehört. (Abg. Mag. Brigid Weinzinger: O ja!) So viel zur Gleichberechtigung der Frauen auch in diesem Bereich, was Pflege anbelangt und was die Wirtschaft im Tourismus anbelangt. (Abg. Öllinger: Haben Sie irgend­wann einmal aufgepasst? Sie haben ja keine Ahnung!) – Na ja!

Noch zu meinen Vorrednern von Seiten der ÖVP. Sie sprechen die Wellness- und Kurzurlaube an, die in den letzten Jahren boomen. Ja, richtig, Gott sei Dank, weil speziell Wellness-Urlaube gerade in Zeiten, wo man Füller braucht – Füller für die Gastronomie, wie im November, im Oktober oder im Frühling –, boomen. Wissen Sie, wenn wir von Wellness- und Gesundheitsurlauben reden, dann reden wir von Kurz­urlauben. Wenn ich mir da die Aussage Ihres Herrn Landwirtschaftsministers Pröll her­nehme, der allen Österreichern vorschreiben will, dass sie zu Hause bleiben und wo­möglich zu Fuß in den Urlaub gehen, dann sagt er indirekt aber nichts anderes, als dass natürlich auch alle Ausländer dort bleiben sollen, wo sie sind, weil ein Flugzeug,


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