Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll18. Sitzung / Seite 130

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Ich muss Ihnen sagen: Sie haben seit 1986 Regierungsverantwortung getragen! Und da haben Sie immer nach der Soletti-Werbung gehandelt: Immer dabei! – Sie waren immer dabei, als die Schulden erhöht worden sind, meine Damen und Herren von der ÖVP! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Betreiben Sie nicht immer Kindesweglegung! Das muss an dieser Stelle einmal festge­halten werden. (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ja, ich weiß, wenn die Zwi­schenrufe bei der ÖVP lauter werden, dann habe ich recht.

20 000 € Schulden hat jeder Bürger. – Das muss man sich einmal vorstellen: Jeder neue Erdenbürger in Österreich kommt mit einem „negativen“ VW-Golf zur Welt! (Abg. Öllinger: Was ist ein „negativer“ VW-Golf?)

Sie, meine Damen und Herren von der ÖVP, sind für diese Hypothek verantwortlich! Sie brauchen nicht davon zu reden, dass der Jugend die Zukunft nicht durch den Schuldenberg verstellt werden darf! Die Jung-Österreicher sitzen bereits auf dem Schuldenberg, den Sie nicht sehen wollen!

Wo sind im Budget die zukunftsorientierten Maßnahmen? – Die suche ich auch! Ich kann diese Abfolge von Plattitüden bald wirklich nicht mehr hören: „Nachhaltigkeit“, „Zukunftsorientiertheit“, „Zweckmäßigkeit“ und was weiß ich, was man da alles hört! Wir werden ja wirklich bald ein eigenes Wörterbuch für Sie erfinden, und das werden wir dann herausgeben – und das geben wir dann auch zum Stenographischen Proto­koll gleich einmal dazu.

Sie von der ÖVP und von der SPÖ haben eines nachhaltig geschafft: Sie haben uns jungen Menschen einen enormen Schuldenberg hinterlassen. Bei uns wird es das Wort „Pension“ nicht mehr geben! Das wird einmal bei zukünftigen Reformen herausgestri­chen werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Das Jugend-Budget ist zugegebenermaßen geringfügig erhöht worden, insbesondere zugunsten von rot-schwarzen parteinahen Organisationen. – Keine Sorge, ich habe keinen Neid, auch die schwarze und rote Jugend soll gefördert werden. Denn: Es ist ja so, man muss sich eines überlegen: Bei der verfehlten Familienpolitik, die Sie betrei­ben, haben wir ohnehin bald keine österreichische Jugend mehr, also können Sie gerne Ihre eigenen Jugendorganisationen auch ein bisschen fördern!

Frau Kollegin Grossmann – sie ist jetzt leider nicht da – hat heute gesagt: Na ja, die Erhöhung der Stipendien, das ist super, das haben wir geschafft! – Also, ich habe noch in Erinnerung, dass man vonseiten der SPÖ vor Kurzem noch die Abschaffung der Studiengebühren gefordert hat. Aber wir haben es heute schon gehört, das ist die neue Relativitätstheorie: Es ist alles relativ! Innerhalb von ein paar Monaten ist alles anders, denn es ist alles relativ. – Das ist wirklich ganz nett! (Zwischenruf bei der SPÖ.)

Regen Sie sich nicht auf, das ist die Wahrheit. Ich weiß, die Wahrheit tut weh! (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Abgeordnete Grossmann fordert das Wählen mit 16 Jahren. – Davor würde ich mich als SPÖ hüten! Davor würde ich mich hüten, denn die Jugend hat gesehen, wie Sie sie verraten haben! – Also, das kann für Sie furchtbar „in die Hose gehen“! Das sage ich Ihnen an dieser Stelle!

Sie von der ÖVP haben die Jugend auch schwer enttäuscht, denn wo sind denn echte Maßnahmen im Hinblick auf Lehrlinge zum Beispiel? Schülerfreifahrt für Lehrlinge, Re­fundierung von Internatskosten für Lehrlinge: Das wäre eine echte Entlastung für Lehr­linge, davon hätten sie etwas. Aber derlei ist nicht zu finden!

Ich sage Ihnen auch eines ganz ehrlich: Es ist so: Nicht alles, was von der Regierung kommt, ist schlecht! Es ist nicht alles schlecht, was Abgeordnete von anderen Fraktio-


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