Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 104

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

das oder noch mehr, nämlich sieben Jahre mehr als ihr, mitzutragen und kann sich da nicht herausstellen und sagen: Wir schiffen da einen großen Tanker mit einem Haufen Schulden herum! – Das wird es nicht spielen!

Die rote Handschrift ist in diesem Budget offensichtlich mit Geheimtinte geschrieben. Ich habe mir da wirklich schwer getan, aber eine Kleinigkeit habe ich dann noch gefunden, und das ist wirklich recht interessant. Gestern habt ihr im Rahmen der Bud­get­begleit­gesetze auch die Gerichtskostengebühren erhöht, und das wahrscheinlich ein bissel im Gedenken an euren Kollegen Gerharter, der 580 000 € sieben Jahre lang nicht an die Justiz gezahlt hat. Da sieht man, wenn es darum geht, den Menschen ein bissel Geld aus den Tascheln zu zupfen, war die große Koalition noch immer recht großartig. Es ist eine „tolle“ Leistung, die hier ihren Niederschlag findet.

Kollege Krainer ist jetzt leider nicht da, dem wollte ich nämlich sagen, er kann den Anorak, den er gestern angezogen hat, ruhig wieder ausziehen. Es ist nämlich nicht so kalt. Das Budget bläht ja voll von heißer Luft. Als kleines Beispiel: Er hat gestern behauptet, eine 50prozentige Erhöhung bei den Parkgebühren in Wien sei nichts. Da frage ich mich: Warum stellt er sich dann hier heraus und erzählt uns, dass 10 Prozent Erhöhung bei der Pendlerpauschale und 15 Prozent Erhöhung bei der Schülerbeihilfe so etwas Großartiges und Tolles sind, wenn 50 Prozent nichts sind? (Beifall bei der FPÖ.)

Ich verstehe das grundsätzlich schon, warum sich die SPÖ da jetzt ein bissel hart tut, ihre Position im Budget darzulegen. Das liegt ja auch daran, dass die ÖVP schon am besten Weg ist, euch links zu überholen. Da gibt es Diskussionen über die Gesamt­schule, die mittlerweile von der ÖVP mitgetragen wird. Dann kommt mein Kollege aus der Steiermark – und das trifft mich besonders –, Kollege Missethon, und forciert die Homoehe light. Er hat mir erzählt, er geht in Wien ab und zu fort und horcht da ein bissel in die Stimmung hinein. Ich glaube, das war weniger in Lokalen, das muss eher die Rosa Lila Villa gewesen sein, wo er sich umgehört hat. – Aus steirischer Sicht kann ich nur sagen: Lieber Hannes Missethon, kehr heim in die Steiermark, da bist du in guten Händen! (Beifall und Heiterkeit bei der FPÖ.)

Dann gibt es da noch meinen Liebling, die Frau Ministerin Kdolsky, heute in „Öster­reich“ auf dem Titelbild. (Der Redner hält eine Ausgabe der Zeitung „Österreich“ in die Höhe.) Also ich kann nur sagen: Eine schwarze Ministerin ganz in Rot und Grün, da wundert sich der Blaue! (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

Ich habe zur Frau Ministerin Kdolsky ehrlich gesagt ein ambivalentes Verhältnis: Ich mag sie ein bissel, und ein bissel tue ich mich schwer mit ihr. Den Schweinsbraten schätze ich auch sehr (Abg. Heinisch-Hosek: Peinlich!), aber ich würde empfehlen, die Eingliederung der Familienagenden in das Gesundheitsministerium wieder rück­gängig zu machen. Keiner spricht ihr die Kompetenz im Gesundheitsbereich ab, aber wir von den Freiheitlichen sehr wohl jene im Bereich der Familien. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ein kurzer Ausflug noch in den Bereich Sport. Wir werden im nächsten Jahr die EURO 2008 in Österreich veranstalten, eine Riesenchance für Österreich. (Zwischen­ruf des Abg. Dr. Sonnberger.) – Hören Sie mir ein bissel zu! Tun Sie nicht immer dazwischenquatschen!

Die EURO 2008 ist eine Riesenchance für unser Land mit einer geplanten Wertschöp­fung von rund 400 Millionen € im Wirtschaftsbereich und rund 200 Millionen Fernseh­zuschauern rund um den Erdball. Da geht es darum, dass wir unser Land wirklich in eine tolle Stimmung versetzen, um die Fernsehzuschauer allesamt aus ihren Sesseln zu fegen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite