Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 186

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gewesen. Es wären viel mehr gewesen! Das war entweder ein Irrtum oder sonst irgendetwas. Da haben Sie sich gegenseitig schon alle überdribbelt. Offensichtlich hat Sie aber der Finanzminister überdribbelt, der damalige nämlich – aber da sind Sie nicht der Einzige. Es war doch völlig klar, dass diese Finanzierungskonstruktion, wo irgend­etwas außerhalb des Verteidigungsbudgets hergezaubert wird, gar nicht existiert – genauso wenig wie die vom Herrn Bundeskanzler ins Spiel gebrachte Wirtschafts­plattform, wo er noch einen ganzen Wahlkampf mit diesem Blödsinn drangsaliert hat. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Das ist die ganze Verlogenheit dieser Beschaffung, die sich Zahl für Zahl bis zum heutigen Tag nachvollziehen lässt! Und ich sage Ihnen noch ein paar dazu. (Abg. Dipl.-Ing. Missethon: Das stimmt nicht!) – Ich verzichte auf Zwischenapplaus. Danke. (Ruf bei der ÖVP: Kommt eh keiner!) Na, die haben gerade angesetzt.

Wir legen ja Wert darauf, dass wir die Zeit jetzt dafür nutzen, einmal zu schauen, was hier budgetär abgegangen ist. Es ist nämlich wunderbar, wie das für sich spricht. Da ist inzwischen ziemlich viel passiert. Jedenfalls ist auch der Budgetausschuss, der die Budgetbegleitgesetze im Mai 2003 zu beschließen gehabt hat, von vorne bis hinten beschwindelt worden, namentlich vom Finanzminister. Der Platter war ja viel zu hilflos dabei, das müssen wir eingestehen. Zur Erinnerung: Zunächst ist eine Vorlage gekom­men mit lauter „x“ drinnen – gegen das Gesetz! (Abg. Ing. Kapeller: Arrogant!) – Das ist nicht arrogant! Ihre Vorgangsweise ist gesetzesbrecherisch, ist immer wieder gesetzesbrecherisch gewesen – und jetzt regen Sie sich auf! (Ruf bei der ÖVP: Frechheit!)

Ich setze fort: Sie haben entgegen den Bestimmungen des Bundeshaushaltsrechts ... (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Missethon.) Gehen Sie hinaus, lesen Sie nach! Wir haben ja gerade Budgetdebatte, da sollten Sie sich vielleicht weiterbilden: § 23 Bun­des­haushaltsrecht! Es wären ganz andere Ziffern vom Nationalrat zu genehmigen gewesen als die, die die damalige Regierung diesem Haus, dem Parlament, auf den Tisch gelegt hat, nicht die 1,9 und irgendwas Milliarden, sondern ... (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Missethon.)

Herr Kollege Missethon, Sie kennen sich so wenig aus bei dieser Sache, dass kein Mensch versteht, warum Sie da dauernd zwischenkeppeln! Konzentrieren Sie sich auf Ihre Sekretariatstätigkeiten! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Ing. Kapeller: So etwas von arrogant wie Sie!)

Also: 2,4 Milliarden hätten mindestens dort stehen müssen, und Sie haben mit 1,9 Mil­liarden das Parlament an der Nase herumgeführt! Und heute wundern Sie sich, warum hinten und vorne nichts zusammenstimmt. Ich sage aber: Das Ganze hat eine Logik – eine verlogene Logik (Abg. Murauer: Hallo! – Abg. Grillitsch: Herr Präsident!) und eine Logik der Biegung und der Schiebung! Das wissen Sie ganz genau. Und jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, wo wir hier feststellen ... (Abg. Grillitsch: Schon wieder einen Ordnungsruf!?) Das ist mir völlig wurscht, und Ihr Zwischenruf genauso!

Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, wo alles auf dem Tisch liegt. (Abg. Dipl.-Ing. Missethon: Das ist ein gutes Verteidigungsbudget, Herr Kollege!) Und jetzt gehen Sie herum und suchen irgendwelche Millionen, die Sie damals schon zum Fenster hinaus­geschmissen haben. Ich sage Ihnen das nur für die Zukunft, weil Sie hier wieder den Minister dafür kritisiert haben, dass er auf den Ausstieg hinarbeiten will. (Abg. Dipl.-Ing. Missethon: Gelobt haben wir ihn!)

Natürlich ist er vom Kollegen Murauer kritisiert worden, aber das ist Ihr Kaffee. Aber er wäre zu kritisieren, wenn er die Chance nicht wahrnehmen würde, dass man jetzt im Verhältnis zum ganzen Anteil der Anschaffungskosten und der Betriebskosten mit relativ bescheidenen Prozesskostenrisken nicht in den Rücktritt vom Vertrag, wie es


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