Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 448

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Die Bundesministerin für Bildung, Kunst und Kultur wird ersucht, attraktive Förder­modelle für die Absolvierung der Berufsreifeprüfung zu erarbeiten und einen kosten­losen Zugang zur Berufsreifeprüfung zu ermöglichen. Eine entsprechende Vorlage ist bis Juli 2007 dem Nationalrat zuzuleiten, damit die Umsetzung bis zum nächsten Schuljahr 2007/2008 erfolgen kann.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gemeldet hat sich nun Frau Bundes­ministerin Dr. Schmied. – Bitte.

 


9.50.14

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Abgeordnete! Ich greife, Frau Abgeordnete Haubner, Ihre Bemerkung „fit für die Zukunft“ auf. Genau darum geht es in der Bildungspolitik. Das ist das große Anliegen, da gibt es viele gemeinsame Ziele und viele Maßnahmen, die wir gemeinsam verwirklichen können.

Bildungspolitik ist Gesellschaftspolitik. Bildungspolitik ist aber auch Teil der Wirtschafts­politik, weil es um mehr Arbeitsplätze, vor allem aber, weil es um bessere Arbeitsplätze geht. Ich halte es deshalb für so wichtig, Bildung, Innovation und Wirtschaftswachstum, also auch den wirtschaftlichen Aspekt, dazuzudenken. Es geht nicht nur um die Zukunftsentwicklung unserer Kinder, sondern von uns allen, denn gerade bei der Dynamik des 21. Jahrhunderts ist Bildung eine lebensbegleitende Aufgabe.

Im Zentrum meiner bildungspolitischen Arbeit, im Zentrum meiner Motivation liegt die Förderung von Begabungen und Talenten, weil ich von dem Bewusstsein getragen bin, dass Spitzenleistung eine breite Basis braucht. Wir können es uns ökonomisch und gesellschaftlich nicht leisten, auf Begabungen und Talente zu verzichten, und wir haben den gesellschaftspolitischen Auftrag, achtsam mit Benachteiligungen und Schwächen umzugehen. Das sind die Parameter für die österreichische Bildungs­politik. (Beifall bei der SPÖ.)

In enger Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium ist es gelungen, das große Projekt der Senkung der Klassenschülerzahl anzugehen. Es geht um mehr Zuwen­dung, die Förderung der Kinder, der Schüler, der Schülerinnen. Dieses Projekt haben wir am 2. Februar begonnen. Wir haben uns entschlossen, es über das Instrument der Bedarfszuweisung umzusetzen. Das ist der Schlüssel, damit wir schon zu Beginn des Schuljahres 2007/2008 mit dieser Wende in der Bildungspolitik beginnen können. Das heißt Investition in das Bildungssystem, das heißt neue Lehrer und Lehrerinnen. Ein System, eine Gesellschaft, eine Institution, in die Energie fließt, ist mit Leidenschaft und Motivation im Inneren ausgestattet. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Herr Abgeordneter Graf, Sie haben den Themenbereich Werte gezielt angesprochen. Das ist mit ein Schlüssel in der Bildung, der Ausbildung der Schüler und Schülerinnen. Gerade in der Sozialkompetenz, der Didaktik, aber auch der Politischen Bildung, in der Vermittlung von Demokratieverständnis liegt ein Schlüssel für die Zukunftsentwicklung unserer Gesellschaft. Daher haben wir neben vielen anderen Projekten das Projekt „Politische Bildung und Demokratieentwicklung“ als gemeinsames Vorhaben gestartet und legen besonders viel Wert darauf. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Gestatten Sie mir ein paar Worte auch zum Thema gemeinsame Schule. Ich freue mich sehr, dass die Debatte über die Parteigrenzen hinweg geführt wird. Ich spreche mit vielen, die in der Bildungspolitik Verantwortung tragen. Mit vielen Landes-


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