Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 484

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und „A“ steht für Alternativen. – Wir werden diesen Output der Frau Ministerin sehr genau beobachten.

Ich darf abschließend darauf hinweisen, Frau Ministerin, dass Bildungspolitik keine Spielwiese parteipolitischer Dogmen sein darf, sondern, wie eingangs festgestellt, eines der großen Zukunftsthemen schlechthin darstellt. Lösungen im Dialog scheinen uns erfolgversprechender zu sein als politische Alleingänge.

Ich möchte das zitieren, was Sie im Ausschuss gesagt haben. Sie haben gesagt, eines Ihrer großen Ziele ist: Schule muss wieder Spaß machen. – Frau Ministerin, wenn Sie mit diesen Alleingängen weitermachen, werden Sie der größte Spaßverderber werden. (Beifall bei der ÖVP.)

11.49


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. Ebenfalls 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeord­neter.

 


11.49.29

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Obwohl wir das Budget diskutieren und debattieren, kann ich es mir nicht verkneifen, doch auf die Ausführungen einiger meiner Vorredner einzu­gehen.

Herr Abgeordneter Hauser, wenn Sie von „Schülerüberforderung“ durch die Lehrpläne sprechen, dann – behaupte ich – kennen Sie die Lehrpläne nicht. Die Lehrpläne überfordern nicht! Wenn jemand überfordert, dann sind es die Lehrer im Bereich der Sekundarstufe 2, wo Sie unterrichten. Dort überfordern Lehrer, nicht die Lehrpläne. Das muss auch einmal klar gesagt werden.

Wenn es um eine gemeinsame Schule geht und die Besoldungsfrage andiskutiert wird, dann ist das ein sekundäres Problem. Zunächst brauchen wir die gesetzliche Regelung für diese Gesamtschule. (Abg. Neugebauer: Das ist kein sekundäres Problem!)

Herr Kollege Neugebauer, wir haben mit den Leistungsgruppen diskutiert, und wir wis­sen mittlerweile aus der Zeit der Integrierten Gesamtschule und aus der Zeit der Reformierten Hauptschule – wie sie einmal hieß – mit diesen Leistungsgruppen, dass gerade jene Schülerinnen und Schüler, die sich irgendwo in der 3. Leistungsgruppe gefunden haben, keinerlei Leistungsansporn mehr hatten. Durch unsere Versuche, die wir durchführen – zum Teil auch durch Ihre Regierung noch beschleunigt mit dem Finanzausgleich und mit der Dienstpostenplan-Problematik –, wissen wir, dass die Schülerinnen und Schüler der 3. Leistungsgruppe integriert mit Schülern der 1. und 2. Leistungsgruppe hervorragende Ergebnisse erzielen.

Daher, sehr geschätzte Frau Ministerin, wird dieser Ihr pädagogischer Vorstoß sicher­lich ein guter sein.

Wir haben auch erfreuliche Budgetdaten, zumindest für den Bereich der Pflichtschulen, und darauf möchte ich eingehen. Wenn wir die Basis 2006 mit jener von 2007 und 2008 mit den erfreulichen Zuwächsen vergleichen, dann ist zu sagen: Gute Arbeit, Frau Bundesministerin, in diesen wenigen Tagen Ihrer Amtszeit!

Wenn wir von diesem Budget ausgehen, verbunden mit der Senkung der Klassen­schülerhöchstzahlen auf 25, dann können wir auch vielen unserer jungen Lehrerinnen und Lehrer, die nach dem Abschluss der Pädagogischen Akademie keinen Unter­richtsplatz, keinen Dienstplatz gefunden haben, wieder Hoffnung machen, dass sie einen bekommen werden.

 


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