Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 496

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Frau Bundesministerin Schmied ist eine ausgezeichnete Kultur- und auch Bildungs­ministerin, denn ich sehe, sie nimmt die Sorgen und Probleme der Kulturschaffenden sehr ernst und tritt ihnen auch mit einer absoluten Wertschätzung gegenüber. Das halte ich persönlich für ein sehr, sehr gutes Zeichen für die Kunst- und Kulturpolitik.

Ich möchte noch ganz kurz Werbung in eigener Sache machen. Wir eröffnen heute am Abend die große Landesausstellung Niederösterreichs in Waidhofen und in St. Peter, und ich lade alle Kolleginnen und Kollegen ein, diese Ausstellung zu besuchen. Diese Ausstellung zeigt eindeutig, dass auch in den Regionen Kultur und Kunst geschehen kann. Da bin ich auch mit Ihnen einer Meinung, Herr Kollege Pack. Es ist auch sehr, sehr viel getan worden im Rahmen dieser Landesausstellung: Es haben sich die Menschen mit der Geschichte der Region auseinandergesetzt, es haben sich aber auch viele Kulturinitiativen eingeklinkt bei dieser Landesausstellung, und vor allem tragen auch die Menschen in der Region diese Landesausstellung mit.

Ich denke, auch das soll Kunst und Kultur sein, sich auseinanderzusetzen mit der eigenen Lebenswelt, mit den unterschiedlichsten Arten der Kunst, mit den unter­schied­lichsten Medien. Und genau das ist es auch, was Frau Bundesministerin Schmied gemeint hat, als sie gesagt hat „sowohl als auch“. Denn Kunst ist Vielfalt – und nicht Einfalt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.32


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Huainigg. Ich stelle die Uhr auf die gewünschten 3 Minuten. – Bitte.

 


12.32.16

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Ho­hes Haus! Es ist schon gesagt worden: Kunst macht Schule. Ich möchte auch sagen, dass Integration Schule macht. Die Schule als reine Stätte der Bildungs­vermitt­lung, der Wissensvermittlung zu sehen ist zu wenig. Auch andere Kompetenzen müssen erlernt und gelebt werden, soziale Kompetenzen etwa, wie sie auch die Wirtschaft fordert. Die Erfahrungen des gemeinsamen Unterrichts sind sehr positiv, und diese Erfahrungen sollten wir für alle Schüler und Schülerinnen nutzen und auch die geeigneten Rahmenbedingungen für einen individualisierten Unterricht schaffen. Nur so kann die Basis geschaffen werden für ein gemeinsames Leben in der Berufs­welt und in der Gesellschaft.

Der Schlüssel dabei ist auch die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen. Dieses Jahr werden die neuen Pädagogischen Hochschulen eröffnet, und auch hier soll die Inte­gration in den Lehrplänen verankert werden, sodass alle AbsolventInnen nicht mehr sagen können, sie hätten keine Erfahrungen im Unterricht mit behinderten Kindern.

Kollegin Haidlmayr hat kritisiert, dass es keine Möglichkeit der Schulintegration nach der achten Schulstufe gibt. Das ist nicht richtig, denn wir haben die integrative Berufs­ausbildung geschaffen, und auch hier haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, auch unter Einbeziehung der Berufsschulen. 2 800 integrative Lehrverträge geben ein gutes Bild und zeigen, dass auch die Wirtschaft hier mitgeht.

Kollege Niederwieser und ich haben einen Entschließungsantrag eingebracht, in dem die Unterrichtsministerin ersucht wird, dem Parlament gesetzliche Maßnahmen zur Weiterführung der Schulintegration nach der achten Schulstufe zuzuleiten.

Ich glaube, dass diese Wahlmöglichkeit ausgeweitet werden sollte, auch in mittleren und höheren Schulen. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

12.35

 


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