Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 501

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In die Infrastruktur in Universitäten investieren wir mehr als 500 Millionen. Gehen Sie an die Universität Wien, gehen Sie dort in den Hof: Sie sehen ein zauberhaftes Schmuckkasterl nach einer noch unter Ministerin Gehrer eingeleiteten Renovierung.

Also bitte: Wenn das kein Fortschritt ist, dann weiß ich nicht. Wir können weiter über den Fortschritt philosophieren, Herr Kollege (Abg. Dr. Grünewald: Forschung findet nicht in Arkadengängen statt, Frau Kollegin!): Auch die Zahl der Studierenden und die Studierendenentwicklung insgesamt ist eine Erfolgsgeschichte: die höchste je erreichte Zahl an Studierenden, sowohl an beginnenden als auch an abschließenden. (Abg. Dr. Grünewald: Wie viele haben wir?) 250 000. Herr Kollege, das sollten Sie auch im Schlaf wissen, oder? (Abg. Dr. Grünewald: Ich glaube, Sie haben geschlafen bei den Zahlen!) Nein, nein! Das sollten Sie wissen, sogar im Schlaf: 250 000 Studierende.

Es gibt auch eine Steigerung der Studierenden an den Fachhochschulen. Und Sie haben gesagt: ein Einbruch! – Sie wissen genau, Herr Kollege Grünewald, dass der „Einbruch“ in Verbindung stand (Abg. Dr. Grünewald: Karteileichen!) – nein, „Kartei­leichen“ haben Sie gesagt! – mit einer statistischen Bereinigung um die Personen, die selbst nicht mehr an den Universitäten waren. Und wer je an der Universität war nach Einführung der Studienbeiträge, hat gewusst, dass im Hörsaal in den Seminaren mehr Studierende sitzen, weil sie aktiver Lehrangebote und Studienangebote nachgefragt haben.

Zum „Drama“, das Sie immer wieder über die Geisteswissenschaften schreiben wol­len. – Der Herr Minister kann dann ja selber noch Stellung nehmen. An der Uni­versität Wien sind von 70 000 Studierenden 40 000 im Bereich der Geistes- und Kulturwissen­schaften. Wenn das kein überzeugender Beweis ist, dass die Geistes­wissenschaften nicht das „Tot-und-Ende“-Lied singen müssen, dann weiß ich es nicht! Darin liegt der Fortschritt! Der Fortschritt liegt auch darin, dass Minister Hahn mit Kollegin Kranzl zuständig ist für den Wissenschaftsfonds, dass wir uns dort auf eine 40 Prozent-Genehmigung einpendeln, dass wir dort die Zusage haben auf die Über­nahme von 10 Prozent Overheadkosten, dass wir dort die Zusage haben auf eine Steigerung der Mittel insgesamt, und dass wir mit dem Forschungsfonds neben anderen Exzellenz­programmen wie dem ISTA den Studierenden Forschungs- und Wissenschafts-Praxismöglichkeiten erschließen können, die sie noch nie vorher hatten.

Die Mobilitätsprogramme boomen. Wir werden demnächst ein Erasmus-Jubiläum feiern. Österreich liegt an der Spitze bei Mobilitätsprogrammen, die die Studierenden selber aufsuchen und praktizieren. Österreich liegt an der Spitze, wenn es um Kontakte und Forschungsprojekte geht und darum, Einladungen auszusprechen und zu koope­rieren in Bezug auf individuelle universitäre Vereinbarungen, Kulturabkommen, aber auch standardisierte Programme.

Was mich noch freut, ist, dass wir heute sehen können, dass wir mit dem guten Budget, mit dem gesteigerten Budget anschließen können an eine gute Praxis, an ein gutes Ergebnis der Vorjahre. Erfreulicherweise ist auch die Zahl der Nachwuchswis­senschafterinnen und Nachwuchswissenschafter – vor allem -innen – gestiegen.

Herr Kollege Grünewald, da Sie gesagt haben, bei den Berufungen gibt es Probleme an den Universitäten: Das stimmt auch wieder nur zum Teil. – Stichwort: differenziertes Urteil. – Wenn sich eine Universität entschließt, das Volumen, die Ressource eines Ordinariats zu teilen und zwei jungen Wissenschaftern dafür die Chance zu geben, da ist nicht nur Kollege Broukal eines Sinnes mit mir, da müssten auch Sie auf meiner Seite sein. Das heißt, von Fall zu Fall darf die Universität umschichten, umwandeln und darf dafür auch jungen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern eine Chance geben. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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