wesentlich leiser in dieser Sache. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Broukal: Das ist jetzt aber schon deutschnationale Paranoia!) Aber weil es sich um deutsche Studierende handelt – und das ist die Doppelbödigkeit Ihrer Politik –, nehmen Sie damit sogar die Aufgabe des freien Hochschulzugangs in Kauf. De facto geben Sie ihn auf.
Wenn die Studierendenzahl an den Medizinischen Universitäten in den letzten vier, fünf Jahren um 2 000 Studenten gefallen ist, von knapp 12 000 auf rund 10 000, das heißt, die Tendenz so und so sinkend ist im Vergleich zum Jahr 2005, und dann natürlich die überbordende Ausnützung der Autonomie da ist, vielleicht auch von den Ärztekammern geleitet, die sagen, weil jetzt so viel Andrang ist, müssen wir Zugangsbeschränkungen und Quoten machen – also nicht nur die Leistungsfähigkeit soll getestet werden, sondern auch noch die Einschränkung gemacht werden –, so finde ich das nicht richtig.
Man nimmt bei der Quote auch in Kauf, dass letztlich österreichische Studierende, die die Matura haben, nicht das Fach studieren können, das sie wollen, nämlich Medizin, Zahnmedizin oder Ähnliches. Und warum? – Weil man die Quote in der Autonomie künstlich klein hält. Wer sagt, dass wir nur 1 500 Studierende aufnehmen können? Vielleicht sollte man die Curricula wieder etwas ändern – da besteht Handlungsbedarf – und sie weniger verschult in den Labors machen, sodass man hier auch bessere Möglichkeiten bietet. Oder vielleicht nützen wir das Jahr ganz aus? Vielleicht führen wir, weil es ein Spezialfall ist, dort eine Trimesterregelung ein? – Da gäbe es viele kreative Möglichkeiten.
Aber was macht man? – Quote und Zugangsbeschränkung, das ist es! Den freien Hochschulzugang geben Sie auf. Das ist das Thema. Und das grassiert! Das ist nur der erste Weg, den Sie hier in Wirklichkeit gehen. Das wird auf den anderen Universitäten wie ein Dominoeffekt wirken.
Wir Freiheitlichen sagen: freier Hochschulzugang an allen Universitäten, keine Quoten, kein Numerus clausus, keine Aufnahmeprüfungen! (Beifall bei der FPÖ.) Matura oder Studienberechtigungsprüfung müssen die einzige Studienvoraussetzung sein! Ausnahmen: dort, wo sie sachlich gerechtfertigt sind, wo man körperliche Voraussetzungen braucht, wie zum Beispiel beim Sport, oder wo man kreative Fähigkeiten nachweisen sollte, wie zum Beispiel im Kunstbereich. – Aber das ist es schon.
Dafür haben wir seit 1945 gekämpft, und das wurde von Ihnen in den letzten Jahren über Bord geworfen. Ich hoffe, dass hier die SPÖ als Partner wieder einsteigt und beginnt, für den freien Hochschulzugang zu kämpfen, mit Argumentationen, die sich nicht hinter Quoten und plötzlichem Auftauchen ausländischer Studierender und so weiter verstecken.
Mir wäre es am liebsten, wenn noch viel mehr ausländische Studierende nach Österreich kämen – nämlich aus dem Grund, weil unsere Universitäten so toll sind, nicht weil es vielleicht bei uns leicht ist – das muss man einmal hinterfragen – oder leichter als in anderen Ländern.
Elitenbildungen haben an den Einrichtungen, die wir haben, stattzufinden. 21 Universitäten, das ist eine ausreichende Anzahl. Wir haben viel Handlungsbedarf bei der Profilbildung. Da hat der Gesetzgeber versagt, da müssen wir in Wirklichkeit einen nationalen Kraftakt bewerkstelligen. Und dazu wäre eine große Koalition zum Beispiel auch nötig.
Es ist nicht notwendig, um nur ein Beispiel zu nennen, dass wir drei Architekturstudien am Standort Wien mit überlangen Studiendauern mit öffentlichen Geldern finanzieren. Das geht auch besser durch Zusammenlegungen, wo man am Ende einen Kreativteil
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