Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 238

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Bankschulden selbst verursacht. Man kann die tragische Erkenntnis daraus ziehen: Die Armut ist weiblich, aber die Schulden sind männlich! Und das ist sicherlich auch ein Problem der Banken.

Weil die Frauen weniger mobil sind – die können nach einer Scheidung nicht so leicht woanders hinziehen –, sind sie für die Banken greifbarer und sind den Pfändungs­versuchen der Banken eher ausgesetzt. Natürlich haben die Banken die Aufgabe, die Schulden einzutreiben, aber Frauen kommen dadurch in einem unglaublichen Ausmaß unter Druck und dann womöglich an unseriöse Kreditvermittler, und die Schulden­spirale dreht sich weiter.

Insofern wären genau das zwei strukturelle Punkte, in denen wir im Frühling, wenn eine Vorlage ins Haus kommt, auch die Situation von Frauen dramatisch verbessern könnten. Auf diese Vorlage freuen wir uns, und dieser Vorlage heute stimmen wir gerne zu. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

18.21


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Steibl. 2 Minuten Redezeit haben Sie sich vorgenommen. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


18.21.26

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Verschuldete Menschen sind in einer heiklen, schwierigen Situation, und in dieser ist es ganz besonders entscheidend, genau zu wissen, an wen man sich am besten vertrauensvoll wenden kann, bei wem man als Betroffener/ Betroffene wirklich gut, am besten beraten ist und wer die entsprechenden Vorausset­zun­gen erfüllt, um eine anerkannte Schuldnerberatungsstelle zu sein.

Von den Vorrednern wurde auch immer wieder erwähnt, wie viel es an verschuldeten Frauen, ich sage: auch Familien, gibt. Ich denke, dass die Zahl von Betroffenen viel zu hoch ist, und gerade im Bereich Privatkonkurs sind die Zahlen wieder einmal ge­stiegen, und sie steigen leider auch immer mehr. Konkursanträge sind 2006 im Vergleich zu 2005 um über 11 Prozent gestiegen und Konkurseröffnungen um über 13 Prozent.

Einkommensschwache Haushalte sind ganz stark betroffen, und ich appelliere da wirklich noch einmal, dass nicht erst dann, wenn der Hut schon brennt, Unterstützung geleistet wird, sondern dass auch Vorsorge getroffen wird. Dabei denke ich an Familien wie auch an Jugendliche, und ich muss da sagen: Ich habe überhaupt kein Verständnis, wenn Banken an Jugendliche, die noch nicht volljährig sind, Banko­matkarten vergeben und von diesen das Konto auch überzogen werden kann und keine Einschleifregelungen getroffen werden. Ich denke auch, dass die Wirtschaft, sprich: Versandhäuser und viele andere mehr, Verantwortung trägt. Sie dürften nicht noch sagen: Sie können das in einem Jahr oder in zwei Jahren zahlen und sie können ruhig noch einmal bestellen!

Alles in allem denke ich, dass das, was wir heute beschließen, ein kleiner, aber wich­tiger Schritt ist. Es ist schon wichtig, dass diese Thematik einmal wieder in das Parlament kommt, weil das ja auch ein Tabuthema ist. Es geht uns allen gut, verschuldet ist niemand – das stimmt nicht! Wir sollten daran arbeiten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.23


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Grossmann zu Wort. Frau Abgeordnete, Sie haben sich 3 Minuten Redezeit vorgenommen. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


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