Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 288

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich möchte Sie, werte Opposition, beruhigen und sagen, was wir sicher nicht wollen. Wir wollen sicher keine Selbstbeweihräucherungsaktion unserer Ministerin; aber wie ich Frau Dr. Kdolsky kenne, hat sie das ja auch nicht vor. Wir wollen keine Ver­schwendung von Steuergeld durch neue Aktionen, und wir wollen keine neue Zwei-Klassen-Gesellschaft.

Herr Abgeordneter Klement, ich verstehe nicht ganz, wie man sich gegen Information sperren kann. Denn dann, wenn die einen keinen gesicherten Zugang zum Internet haben, sich die Informationen selbst nicht mehr verschaffen können, entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen jenen, die sich selbst helfen können, und jenen, die Information brauchen, die mit diesen komplizierten amtlichen Informationen nichts anfangen können.

Wirkungsfelder gibt es viele, zum Beispiel: Wie können wir die Menschen dazu motivieren, gesünder zu leben? Wenn uns das gelingt und je mehr die Prävention forciert wird, desto mehr Geld können wir bei der Bekämpfung von Krankheiten sparen. Was heißt das? – Jeder Euro, der in Vorbeugung, in Information, in Prävention gesteckt wird, ist die beste Investition, und darauf haben die Österreicher und Österreicherinnen ein Recht.

In diesem Sinne freue ich mich auf gute Information aus dem Gesundheitsministerium. (Beifall bei der ÖVP.)

21.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Binder-Maier zu Wort. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.41.48

Abgeordnete Gabriele Binder-Maier (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Dieser Entschließungsantrag bezieht sich auf die Vielfalt, die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Lebensformen, die real sind, aber offensichtlich in manchen Welten keinen Platz haben, in denen Engstirnigkeit herrscht.

Zur Bewältigung dieser Vielfalt bedarf es manchmal Hilfe, Unterstützung und Infor­mation, die unserer Meinung nach sehr rasch, sehr effizient, sehr einfach und unkomp­liziert erfolgen muss. Deshalb ist es notwendig, dass vor allen Dingen Informationen und Beratungseinrichtungen noch besser vernetzt werden, auch länderübergreifend, damit diese Hilfe, diese Unterstützung tatsächlich an die Frau und an den Mann kommt. Diese zusätzliche Information bedeutet aber nicht mehr Werbung, bedeutet nicht Kampagnen. Schlussendlich arbeiten die vielen Beratungsstellen, rund 390 in Österreich, hervorragend, sehr kompetent, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern muss gedankt werden.

Die Bewältigung der Sorgen oder der Probleme ist oft sehr schwierig. Es geht vor allem darum, bei Partnerschaftsproblemen, bei Erziehungsproblemen, bei Gewalt in der Familie Information, Betreuung und Beratung einzuholen und Hilfe zu erhalten. Es geht auch um das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Und es geht auch um die Gleichstellung von Frauen – ich denke, dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht. Die Ursachen finden sich zum einen in der finanziellen Abhängigkeit von Frauen, zum anderen in der geschlechtsspezifischen Arbeitsaufteilung. Frauen haben oft ungeheure Anstrengungen und Entbehrungen auf sich zu nehmen, damit sie ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Kinder bewältigen können.

Wir müssen auf diese veränderten Bedingungen, auf dieses veränderte Familienbild Rücksicht nehmen. Das heißt zum einen Beratung und Information als unterstützendes Instrument, gleichzeitig brauchen wir aber noch zusätzliche, neue gesetzliche Regelungen und Maßnahmen, die dann die realen Wegbegleiter zu einem Mehr an


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite