Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 136

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Eines der im Regierungsprogramm festgeschriebenen Ziele ist die Erwerbs- und Fami­lienarbeit besser zu vereinbaren und die Väterbeteiligung zu stärken. Dieses Ziel konnte bisher nicht umgesetzt werden, doch darf man von der neuen zuständigen Bun­desministerin erhoffen, dass sie diese von ihr als Schwerpunkt definierte Maßnahme nun endlich realisieren wird.

Die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes hat zur Stärkung der Vaterrolle bei der Kinderbetreuung beigetragen und soll auch in Zukunft forciert werden. Im Jahr 2006 haben 970 Väter ihre Kinder im 1. Lebensjahr Zuhause betreut, 1.620 Väter waren es im zweiten Lebensjahr des Kindes und 3.423 Männer entscheiden sich für die Betreu­ung im 3. Jahr.

Väter sollten auch weiterhin motiviert werden, sich an der Pflege und Betreuung ihrer Kinder zu beteiligen. Dadurch würde nicht nur die Bindung zwischen Vater und Kind deutlich erleichtert, sondern auch die Mutter entlastet und unterstützt. Um die Bewusst­seinsbildung zu forcieren, dass Kinderbetreuung „Elternsache“ sein muss, wird die Ein­führung eines „freiwilligen Vatermonats“ – also eines Parallelbezugs als einkommens­unabhängige Familienleistung des Kinderbetreuungsgeldes für maximal ein Monat innerhalb der ersten beiden Monate nach der Geburt – vorgeschlagen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend der Bundesminister für Wirt­schaft und Arbeit sowie die Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst werden ersucht, dem Nationalrat ehestmöglich Gesetzesentwürfe zuzuleiten, die den Vätern in den ersten beiden Monaten nach der Geburt des Kindes einen An­spruch auf Parallelbezug des Kindergeldes für maximal 1 Monat einräumen.“

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Bucher, Dolinschek, Kollegin und Kollegen be­treffend Teuerungsausgleich für die exorbitant gestiegenen Lebensmittel- und Treib­stoffpreise; eingebracht im Zuge der Debatte zum Tagesordnungspunkt 1: Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Abs. 2 GOG-NR zur Regie­rungsumbildung in der 65. Sitzung des Nationalrates vom 8. Juli 2008

„Rasanter Inflationsanstieg. Preisanstieg ohne Ende. Dramatischer Anstieg der Privat­insolvenzen,“ sind jene Meldungen, die die täglich stärker belasteten Österreicherinnen und Österreicher in diesen Tagen in den Zeitungen lesen müssen, und die die derzei­tige Entwicklung mit den entsprechenden alarmierenden Auswirkungen nur allzu gut veranschaulichen.

Insbesondere Lebensmittel wurden empfindlich teurer. Innerhalb der Eurozone musste Österreich mit 4,1 Prozentpunkten gleich nach Slowenien die höchste Inflationsrate bei Lebensmitteln in Kauf nehmen. Die exorbitanten Preissteigerungen insbesondere nachstehender Lebensmittel seit April des Vorjahres führen diese Entwicklung dras­tisch vor Augen:

Zitronen +43%, Nudeln +40%, Erdbeeren +32%, Pflanzenöl +26%, Käse 23%, Schlag­obers +19%, Putenbrust +16%, Trauben +16%, Butter +16%, Früchtejoghurt +15%,


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