Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 264

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Weiterbildung, womit man ihnen eigentlich unterstellt, dass sie der Aufgabe nicht ge­wachsen sind.

Frau Bundesministerin, unabhängig von den Lehrerinnern und Lehrern freue ich mich über den Wirtschaftsbund, über die Initiative der Kammern, die sich mit anhängen an die Schulentwicklung in Österreich. Ich freue mich ganz besonders über die Industriel­lenvereinigung, die sich plötzlich der Schulproblematik mit annimmt; vielleicht aus an­deren Ansätzen heraus, aber man weiß, dass etwas weitergehen muss in Österreich.

Kollege Neugebauer, vielleicht schenke ich dir das nächste Mal diese Kassette (Abg. Neugebauer: Welche?), die Kassette über die Unterrichtsversuche, die in Deutschland aufgrund der neuen Hirnforschungen gemacht wurden. Da gibt es ganz neue Erkennt­nisse, von denen wir sehr weit entfernt sind. Ich sage dir ganz ehrlich, wir müssten uns dorthin entwickeln, das Neue anzunehmen, das Neue anzuschauen – und nicht vorher überlegen: Was bringt es den Lehrerinnen und Lehrern?!

Die Lehrerinnen und Lehrer sind voll motiviert. Sie wollen nicht, dass alles stillsteht, und sie wollen auch etwas Gutes für die Schule tun. Frau Bundesministerin – ich glau­be, ich habe bereits meine Redezeit überzogen –, wir hoffen, dass du dieses Ressort auch in der zukünftigen Regierung anführen wirst. Wir Lehrer folgen dir sehr gerne. (Beifall bei der SPÖ.)

20.07


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Fuhrmann zu Wort. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


20.07.55

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Herr Kollege Faul, ich bin Ihnen sehr dankbar für den Hinweis, dass die Lehrerinnen und Lehrer sehr begeistert und gar entzückt sind über diese Bildungsstandards, und das vor allem deshalb, weil – darauf ist ja vorhin schon verwiesen worden – die Entwick­lung der Bildungsstandards schon im Jahr 2001 begonnen hat, als Elisabeth Gehrer Unterrichtsministerin war und das Bildungsressort noch in ÖVP-Hand war. (Abg. Riepl: Da ist aber nichts weitergegangen!) Also es freut mich, dass Sie hier auch bestätigen, dass die Begeisterung über die ÖVP-Bildungspolitik unter der Lehrerschaft eine sehr große ist. (Abg. Riepl: Da haben die Lehrer protestiert!) Danke Ihnen für dieses Kom­pliment! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte Frau Bundesminister Schmied dahin gehend recht geben, dass es tatsäch­lich ein Problem ist, dass heutzutage junge Menschen, wenn sie die Schule verlas­sen – egal, welche Schulart –, bei diversen Vorstellungsgesprächen nicht mehr nur nach den Noten, nach dem Maturazeugnis gefragt werden, sondern vielfach wird auch die Frage gestellt, welche Schule sie absolviert haben. Das zeigt schon, dass Matura nicht gleich Matura und Ausbildungsabschluss nicht gleich Ausbildungsabschluss ist. Um also eine Garantie der Gleichwertigkeit aller Ausbildungen zu schaffen, im Hinblick auch darauf, dass viele im ländlichen Raum gar nicht die Möglichkeit haben, unter so vielen Schulen auszuwählen, ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Herr Kollege Brosz hat gemeint, es darf nicht sein, dass wir ausschließlich für die Bil­dungsstandards lernen. – Ich stimme ihm zu, möchte aber schon auch erwähnen, war­um wir die Pisa-Studie oder Ergebnisse in dieser Richtung als „heilige Kuh“ behan­deln. Man fürchtet sich, dass bei Bildungsstandards eventuell ein negatives Feedback herauskommt. Als nichts anderes als als Feedback muss man diese Bildungsstandards sehen, sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Eltern, die dann auch erken­nen können, welchen Ruf, welche Qualität eine Schule hat, aber vor allem auch für die


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