20.28
Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren! Ja, Karriere mit Lehre, das darf tatsächlich nicht nur ein Schlagwort sein, sondern muss mit Inhalten gefüllt werden. Und mit dieser Vorlage werden bessere Voraussetzungen geschaffen, einerseits für den Zugang zur Berufsreifeprüfung und andererseits auch für die Ablegung dieser Prüfung.
Es werden hier verschiedene Änderungen beschlossen, und zwar einmal in der Weise, dass die Ausbildung kostenlos ist, was für viele einen verbesserten Zugang darstellt. Es kommt andererseits zu einer Aufwertung der Lehre, was bei einem hohen Facharbeitermangel sehr, sehr gut ist, zu besseren Qualifikationschancen, sodass es hier keine Einbahnstraße gibt, und es kommt auch zu einer Öffnung des Zugangs für einen deutlich größeren Personenkreis.
Es gibt zwei Bedenken: Einerseits, dass die Lehrlinge – es wurde schon angesprochen – bereits drei Teilprüfungen vor Lehrabschluss ablegen können. Ich hoffe, dass hier nicht falsche Erwartungen geweckt werden, denn das zu schaffen ist sehr schwer für Lehrlinge. Ich denke aber, es ist trotzdem gut, dass diese Regelung verankert ist, denn sie bietet eine Möglichkeit für besonders leistungsstarke Jugendliche.
Das Zweite ist, dass Deutsch jetzt zusätzlich mündlich geprüft wird, aber eine negative schriftliche Prüfung mit dieser mündlichen Prüfung sozusagen ausgemerzt werden kann, eben zum selben Stoff der schriftlichen Prüfung. Ich hoffe, dass es da nicht zu einem Qualitätsverlust beziehungsweise zu einem Niveauverlust kommt.
Abschließend noch zum Folder: Ja, ich finde diesen Folder auch recht gut, er ist gut gemacht; nur würde ich mir wünschen, dass ein Folder erst dann an die Schulen verschickt wird, wenn das Gesetz auch tatsächlich beschlossen wurde. (Beifall bei der ÖVP.)
20.30
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Haubner. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.
20.30
Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Ich freue mich wirklich, dass es heute zu einer, wie es aussieht, einhelligen Beschlussfassung des besseren Zugangs zur Berufsreifeprüfung von Lehrlingen kommt. Wie gesagt, es kommt zu einem verbesserten Zugang, zu Verbesserungen hinsichtlich der Ablegung der Berufsreifeprüfung für neue Personengruppen, der Erstreckung von Teilprüfungen und Ähnlichem mehr.
Es ist stets ein besonderes Anliegen des BZÖ gewesen, auch von mir als Bildungssprecherin, möglichst gleiche Chancen auch jenen zu bieten, die leistungswillig, die leistungsbereit sind, die im dualen Ausbildungssystem eine Lehre absolvieren, sich aber dann weiterbilden können und wollen – unabhängig davon, aus welchem sozialen Umfeld sie kommen, denn einerseits sollen wir die Chancen und Perspektiven junger Menschen verbessern, aber andererseits braucht auch unsere Wirtschaft die besten heimischen Fachkräfte.
Daher bin ich wirklich froh darüber, Frau Bundesministerin, dass das heute vorliegt, dass wir das heute schaffen. Da hat ja gerade Kärnten eine große Vorreiterrolle eingenommen, denn in Kärnten gibt es das schon seit zwei Jahren. Das Modell von Kärnten haben Sie ja auch sehr genau beobachtet und haben es auch in Ihre Überlegungen mit einbezogen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen, Frau Bundesministerin Schmied, wirklich herzlich bedanken für Ihre sehr offene und sehr konstruktive Art, auch mit Ideen und
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