Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 194

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19.12.52

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Zunächst zum Kollegen Krist, der offensichtlich irgendetwas in die falsche Kehle bekommen hat, was die Zusammenstellung von Fußballmannschaften betrifft. Er sollte das eigentlich besser wissen als Vorsitzender des Sportausschusses, wo es doch da­rum geht, dass heimische Fußballer auch ihre Chance haben und überhaupt noch ein Leiberl in einer Kampfmannschaft finden, und das von der Jugend auf. Das ist der Hin­tergrund solcher Regelungen. Und ich muss Ihnen, glaube ich, nicht ausdrücklich sa­gen, dass selbst die EU in ihren entsprechenden Weißbüchern und Richtlinien solche Dinge vorsieht und es ausdrücklich gutheißt, dass der heimische Nachwuchs durch solche Kontingentierungen geschützt wird. Das ist einmal das eine. (Beifall bei der FPÖ.)

Zum anderen, meine Damen und Herren: Wir diskutieren jetzt über diese Studie nicht das erste Mal, und natürlich ist es Ihr gutes Recht, das abzulehnen, no na. Aber was mir damals schon beim ersten Mal im Ausschuss gefehlt hat und heute wieder fehlt, das ist im Grunde genommen eine sachliche Begründung dieser Ablehnung. (Abg. Öl­linger: Der war gut, der Schmäh!) Das ist genau der Punkt: eine sachliche Begrün­dung, die man als zureichend bezeichnen kann. (Abg. Strache: Die können das nur populistisch ablehnen, anders geht das gar nicht!)

Ich habe damals vieles gehört im Ausschuss, und heute habe ich auch wieder vieles gehört, aber das geht am Kern der Sache vorbei. Das ist schon interessant: Die grüne Fraktion insbesondere und die SPÖ als Teil der linken Reichshälfte, das sind diejeni­gen, die sich sonst überall aufplustern, um sozusagen als Tabubrecher aktiv zu wer­den, die sich einen Spaß daraus machen, jedes Tabu zu brechen, das ist eine ihrer Lieblingssportarten. Aber wenn Sie dann hergehen und die Themen Zuwanderung und Kosten zusammenbringen, dann hauen sie den großen Tabusack drüber, dann darf darüber nicht diskutiert werden, und dann gibt es da offensichtlich ein Gesprächsver­bot. Und das ist schon etwas sehr Seltsames. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich finde das schon interessant, weil überall anders hängen Sie sich diese Vokabeln gerne um: Evaluierung, Erhebung, Leistungsnachweis und alles Mögliche, um zu schauen, ob das Steuergeld, das von den Inländern, von den Staatsbürgern bezahlt wird, auch entsprechend verwendet wird. Nur in diesem einen Punkt geht das seltsa­merweise nicht.

Es gibt ja nur die zwei Möglichkeiten, Kollege Öllinger: Entweder Sie haben recht, dann ist der Tag, wo diese Studie erscheint, ein Feiertag für die Grünbewegung – oder wir haben recht, und die Indizien, die wir bisher haben, sprechen sehr dafür, dass wir recht haben. Und dann werden Sie sich überlegen müssen, wie Sie das in Zukunft argumen­tieren. Mit Ihrem Gutmenschentum allein wird es dann nicht getan sein. (Beifall bei der FPÖ.)

Sie sollten sich ein bissel mehr um die Rechte und die Interessen der Staatsbürger kümmern. Es ist ja sehr lobenswert, dass Sie sich auch für Tierschützer einsetzen, da waren heute interessante Aspekte dabei, aber da sind auch Leute dabei, so wie ich mich erkundigt habe, die auf abstruse Ideen kommen, etwa den Menschenaffen Men­schenrechte zu geben. Und ich bin mir sicher, dass man da auch in Ihrer Fraktion ein paar Befürworter von solchen Ideen finden kann. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, was man nicht machen kann, ist, ganz einfach zu sagen: Jeder, der eine solche Studie fordert, gehört in die Pfui-Abteilung, das ist ein ganz schlimmes Tabu, das ist etwas Unmenschliches, das darf man nicht machen! (Abg. Dr. Pirklhuber: Antihumanistisch ist das! Ein Kastensystem wollen Sie! Das ist men­schenverachtend!) Das hat mit Seriosität überhaupt nichts zu tun. Gehen Sie doch her


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