Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 348

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Es ist heute überhaupt ein sehr guter Tag für sehr viele Bevölkerungsgruppen, nämlich für die Pflegenden, für die Gepflegten, für die Hackler und Hacklerinnen, für all jene, die 40 oder 45 Jahre gearbeitet haben, für die Kranken – da haben Sie auch mitge­stimmt, 10 Prozent weniger bei Medikamenten, das hilft den Krankenkassen –, für die Studierenden und oft deren Eltern, für die Familien, für die 13. Familienbeihilfe, die hier einstimmig durchgegangen ist. – Das ist alles wichtig für die Menschen in unserem Land, die es brauchen; das sind wichtige Entlastungen.

Dieses Konzept, das da vorgelegt werden soll, ist wichtig für die zukünftigen Eltern – für die jungen zukünftigen Eltern –, und ein einkommensabhängiges Karenzgeld oder Kindergeld ist schon längst fällig.

Es gibt internationale Beispiele, die uns zeigen, dass damit genau den Wünschen der Familien Rechnung getragen wird. Wenn man überhaupt so etwas wie einen emanzi­patorischen Anspruch hat, dann muss man selbstverständlich solche Maßnahmen set­zen.

Wie schaut es in den skandinavischen Ländern aus, wo diese Modelle schon längst Platz gegriffen haben? – Dort gehen zumindest 20 Prozent der Väter in Karenz bezie­hungsweise nehmen dieses Kindergeld – wie immer man das nennt – in Anspruch. Damit ist die Kinderbetreuung nicht nur in der Hand der Frauen, sondern auch die Väter kümmern sich entsprechend um die Kinder.

Das beste Beispiel ist Island. Dort passen 90 Prozent der Männer eine gewisse Zeit auf die Kinder auf. Nach Island sollten Sie einmal schauen, Herr Scheibner! Das ist ein sehr gutes Beispiel für die Beteiligung der Väter an der Erziehung ihrer Kinder. (Abg. Scheibner: Ich bleibe lieber da, und Sie können hinfahren!) Das ist wichtig, und die Kinder brauchen auch das männliche Element, wenn es um eine pädagogisch richtige Erziehung geht. (Abg. Scheibner auf die Regierungsbank deutend : Die lachen schon, die Damen, wegen Island!)

Zum Thema Kinderbetreuung: Wir haben hier immer davon gesprochen, dass die Frauen – und auch die Männer – die Möglichkeit haben sollen, nach einer gewissen Zeit wieder in den Beruf einzusteigen oder auch neben dem Beruf die Kinderbetreuung auszuüben. Dazu braucht es selbstverständlich entsprechende Kinderbetreuungsein­richtungen.

Es werden immer Wien und die Höhe der Kosten eines Kindergartenplatzes in Wien er­wähnt. Ich kann Ihnen von Tirol berichten, dass es nicht wenige privat organisierte Kin­derbetreuungseinrichtungen gibt, die ab dem ersten Lebensjahr angeboten werden, und dafür zahlt man nicht weniger als 300 €. Leider! Und einen solchen Betrag können sich die wenigsten leisten, sofern sie überhaupt die Möglichkeit haben, so einen Kin­dergartenplatz zu finden. Am Land, im ganzen Tiroler Oberland gibt es nämlich nahezu keine Möglichkeiten, Kinder in Gruppen unterzubringen.

Der vorigen Frauenministerin ist herzlich dafür zu danken, dass es ihr gelungen ist, die­se Kindergartenmillionen wieder zu installieren, die damals die schwarz-blaue Regie­rung abgeschafft hat. Das hilft den Familien, das hilft den Kindern und ist wichtig für unser Land. (Beifall bei der SPÖ.)

0.33


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Vorläufig letzter Redner in dieser Debatte ist Herr Abgeordneter Pack. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


0.33.28

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Meine geschätzten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Frau Kollegin Wurm, nur ganz kurz: Ich


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