Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 120

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete, das war bereits der Schluss­satz, Sie sind schon weit drüber!

(Beifall bei der SPÖ für die das Rednerpult verlassende Abg. Mag. Wurm.)

Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Schittenhelm zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.58.03

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Das Frauenthema ist natürlich auch im Regierungsprogramm nicht nur niedergeschrieben, sondern ich hoffe sehr, dass unsere neue Frauenministerin das auch umsetzen wird.

Wir Frauen bestimmen in einem immer stärkeren Maße die Entwicklung in der Arbeits­welt. Das wissen wir alle. Wir Frauen haben längst eine von Individualität und Partner­schaft getragene Rolle in der Gesellschaft übernommen, und wir Frauen haben das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre und Jahrzehnte mit erarbeitet und auch mit zu verantworten. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Mag. Wurm.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, oft sind frauen- und familienpolitische An­liegen nicht zu trennen, vor allem dann, wenn Frauen auch Kinder haben, wenn Kinder ihr Lebensmittelpunkt sind – und das ist wichtig und richtig so (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ), und das bedeutet für die Frauenpolitik der Volkspartei eine gesamte, umfas­sende Politik. (Abg. Strache – Beifall spendend –: Da haben Sie recht!)

Noch nie in der Lebensgestaltung der Frauen, meine geschätzten Damen und Herren, hat es so viele Lebensmodelle und Lebensformen gegeben wie heute. Frauenleben sind heute wesentlich stärker bestimmt vom Streben nach Berufstätigkeit, nach Karrie­re, Kompetenz und Verwirklichung der eigenen Vorstellungen – und nicht von dem, was die anderen wollen, wie dies noch vor zehn, 15, 20 Jahren der Fall war. Und wir müssen dem Rechnung tragen und den Frauen ihren Willen und ihr Können, ihre Krea­tivität und ihre Innovation zugestehen und die Frauen und ihre Anliegen auch unterstüt­zen. (Abg. Strache: Aber auch die Wahlfreiheit!)

Trotzdem konnten wir, obwohl wir in der Ära Wolfgang Schüssel und Frauenministerin Maria Rauch-Kallat Meilensteine in der Frauen- und Familienpolitik gesetzt haben, eine echte Chancengerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, was die Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit angeht, nicht erreichen. Das ist Faktum.

Ziel unserer Bemühungen muss es daher sein, meine sehr geehrten Damen und Her­ren, nicht von Gleichheit zu reden, sondern von Gleichwertigkeit und gleichen Chan­cen für alle.

Nur über eine eigene Erwerbstätigkeit für Frauen ist letztendlich eine vollständige so­ziale Absicherung möglich, und das wollen wir für die Frauen hier bei uns in Österreich. Sie brauchen diese soziale Absicherung, und daher freue ich mich, wenn dieser Ak­tionsplan gemeinsam mit den Sozialpartnern umgesetzt wird.

Zwei Punkte möchte ich noch ansprechen; erstens die Gendermedizin, die mir ein be­sonderes Anliegen ist. Wir brauchen die Erweiterung, die Weiterführung in der For­schung und Diagnostik, um gendermedizingerecht vorbeugen und behandeln zu kön­nen. – Das ist ein wesentlicher Punkt. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

Ein zweiter Punkt ist mir noch ein besonderes Herzensanliegen: Das Pensionssplitting gibt es ja schon seit der zweiten Steuerreform. Wir wollen, dass jemand, der Hausar­beit leistet und Kinder zuhause betreut, keinen Nachteil bei der Pensionsberechnung hat. Ich hoffe, dass dieses Pensionssplitting in Ihrer Arbeit in den nächsten fünf Jahren,


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