Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 124

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wird. Die Runden danach sind bereits außerhalb der Fernsehzeit und können daher von der Zeitdimension her etwas freier gestaltet werden.

Herr Bundesminister Dr. Hahn gelangt nun zu Wort. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.11.56

Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn, betraut mit der Leitung des Bundesministeriums für Justiz: Frau Präsidentin! Herr Bundes­kanzler! Meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen auf der Regierungsbank! Hohes Haus! (Abg. Mag. Stadler: Mit der Begrüßung ist schon die halbe Redezeit weg!) – Ich werde das schon noch einholen. Ich konzentriere mich auf die wesentlichen Dinge, Herr Kollege. Damit komme ich gleich dazu, dass ich festhalten möchte: Wir wollen den erfolgreichen Weg der letzten Jahre auch in der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungspolitik fortsetzen. Das bedeutet im Klartext eine weitere Hebung der Qualität und eine Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen und im globa­len Kontext.

Was ist dazu notwendig? – Wesentlich ist, dass wir sicherstellen, dass die Absolven­ten- und Absolventinnenzahlen an den Universitäten und an den Fachhochschulen weiter steigen.

In diesem Zusammenhang verweise ich auf das erfolgreiche Pilotprojekt Studienche­cker, wo es um eine sehr substanzielle, mehrstufige Studieninformation an den höhe­ren Schulen geht. Die nächste Phase, die wir nun einleiten wollen, ist die Ermöglichung substanzieller, sehr konkreter und hochqualitativer Studieneingangsphasen. Es wird auch möglich sein, den Universitäten im Rahmen ihrer akademischen Freiheiten die Möglichkeit zu qualitativen Zugangsbedingungen im Bereich von Master- und PhD-Stu­dien einzuräumen, wie überhaupt das Thema der Qualitätssicherung in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle haben soll.

Daher wollen wir auch die verschiedenen Akkreditierungsräte und Qualitätssicherungs­agenturen sozusagen unter einer Dachmarke zusammenfassen, um auch das österrei­chische Wissenschafts- und Bildungssystem dort, wo gewünscht, zu exportieren und mit Expertise zur Verfügung zu stehen.

Ein dritter großer Bereich, der unsererseits besonderes Augenmerk finden wird, ist die Propagierung und wirkliche Implementierung der Bologna-Struktur, und da insbesonde­re der Bachelor-Ausbildung – nicht nur der Ausbildung per se, sondern der Weiterent­wicklung der entsprechenden Curricula und vor allen Dingen der Gewährleistung, dass der Bachelor-Abschluss am Arbeitsmarkt tatsächlich als vollwertiger akademischer Ab­schluss anerkannt wird, sowohl im öffentlichen Bereich, als auch in der Industrie und der Privatwirtschaft. Es ist ja ein vollwertiger Abschluss, aber da hat es zugegebener­maßen bei der Einführung kommunikative Hoppalas gegeben.

Schließlich ist es sicher notwendig, dass wir einen gesamtösterreichischen Hochschul­plan entwickeln. Ich glaube, da bin ich eines Sinnes mit allen Fraktionen dieses Hau­ses. In diesen Hochschulplan soll der gesamte tertiäre Sektor eingebettet sein, also auch die Fachhochschulen, die Pädagogischen Hochschulen, aber auch die privaten Universitäten – also eine gesamte Betrachtung mit dem Ziel, angesichts angespannter budgetärer Möglichkeiten, aber auch zusätzlicher berechtigter Bedürfnisse zu schauen, wo wir optimieren können und wo wir uns in den Angeboten regional, thematisch und sozusagen auch von den Anbietern her entsprechend abstimmen können.

Es wird auch notwendig sein – und ich hoffe, das gelingt im ersten Halbjahr des kom­menden Jahres – die schon angedachte UG-Novelle einer parlamentarischen Behand­lung und Beschlussfassung zuzuführen. Ich freue mich auch, dass es in den Koalitions­gesprächen gelungen ist, manches von den Beschlüssen des 24. September in Zu­kunft in eine Fasson gießen zu lassen, die, wie ich meine, den europäischen Bedürfnis­sen Rechnung trägt, insbesondere die Sicherung einer weiterhin qualitativ hochwerti-


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