Wir sind auch sicher, dass wir so, wie die Europäische Union das vorschlägt, auch diversifizieren müssen. Das heißt, mit dem, was wir jetzt haben, werden wir eben in Zukunft nicht das Auslangen finden, um möglichen weiteren Krisen begegnen zu können.
Wenn Sie fragen – und das ist auch ein Teil Ihrer Anfrage –, wie sicher die Gasversorgung wirklich war, dann entgegne ich Ihnen, das ist natürlich teilweise davon abhängig, wie sich die Wetterlage entwickelt und wie sich technische Gebrechen darstellen. Und richtig war: Am 13. Jänner hätte es bei einer Anforderung pro Stunde von 2 Millionen Kubikmetern passieren können, dass ein Unternehmen stillgestanden wäre, wenn der Fall X eingetreten wäre. Tatsächlich ist es gelungen, das anders abzuwickeln, und es ist nichts passiert.
Daher: Krisensituationen sind eben dann vom tatsächlichen Erleben, von der tatsächlichen Abwicklung gekennzeichnet und nicht nur von Planvorstellungen.
In diesem Zusammenhang möchte ich aber einem schon entgegentreten, und zwar dass die Republik Österreich Hilfsansuchen von anderen Ländern nicht erledigt oder positiv behandelt hätte beziehungsweise dass – das möchte ich auch bestreiten –, soweit mir bekannt ist, überhaupt derartige Ansuchen gestellt worden sind. Das war in der Form nicht der Fall. All das, was diesbezüglich von der Slowakei, aber auch von Serbien oder von sonst jemandem gesagt wurde, ist für uns nicht verifizierbar. Das heißt aber nicht, dass hier nicht geholfen wurde, sondern die OMV hat zum Beispiel Richtung Kittsee eine Leitung – es ist relativ wenig zu tun gewesen, das war in etwa eine Baggerstunde – hergestellt. Auf Basis dieser Leitung wurden 50 Millionen Kubikmeter Gas transportiert.
Jetzt kommt der zweite Punkt: Das Gas ist zu Gaspreisen gehandelt worden. Das Ganze erfolgte auf marktwirtschaftlicher Basis, nicht von Staat zu Staat, sondern von Firma zu Firma. Das Gas wurde von Betreibern in Österreich gehandelt, die hier Lagerstätten haben. Es wurde angekauft und entsprechend in andere Länder transportiert.
Daher: Daraus abzuleiten, Österreich wäre säumig gewesen – das möchte ich nicht so stehen lassen. (Beifall bei der ÖVP.)
Weiters: Sie von den Grünen sagen in Ihrer Darstellung, Österreich wäre orientierungslos und widersprüchlich, und zitieren – ich darf das hier wiedergeben – Folgendes:
„Der Wirtschafts- und Energieminister will neue Gaskraftwerke, Pipelines und Großwasserkraftwerke bauen, der Umwelt- und Landwirtschaftsminister die erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft forcieren ... Der Bundeskanzler will einen ,Masterplan Energie‘ und meint damit vor allem den Ausbau der Großwasserkraft und Verfahrensbeschleunigungen.“
Ich kann Ihnen nur sagen: Alle drei Aussagen, die Sie zitiert haben, sind richtig, aber sie sind nicht ausschließlich und vollständig zitiert. Es ist so ... (Abg. Kopf: Schon gar nicht widersprüchlich!) – Und vor allem nicht widersprüchlich. Danke für den Hinweis. – Ein Gesamtplan wird selbstverständlich – und dazu stehe ich auch – Gaskraftwerke und Pipelines zusätzlich beinhalten, um unsere Abhängigkeit zu verringern, und wird natürlich auch für den Biomassebereich der Landwirtschaft entsprechende Inhalte haben, aber eben alles in einem Masterplan zusammengefasst.
Da Sie gerade, unter anderen, Mellach angesprochen haben – Sie haben mehrere Gaskraftwerke angesprochen –: Genau dort liegt das Problem. Sie können mit Einzelheizungen gerade den städtischen Bereich nicht abdecken. Schauen Sie die Versorgungssicherheit beispielsweise von Mellach und die Vorteile an! Der Carbon Leakage-Effekt, also CO2-Effekt, wird bei Mellach wesentlich verringert, weil alte Kohlekraftwerke im Süden Österreichs geschlossen wurden: Zeltweg mit 137 MW im
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