Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 259

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Gewünschte Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


20.55.11

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Nationalrats! Die Bundesregierung – das ha­ben wir gerade gehört – hat sich zum Ziel gesetzt, im Bereich des Zivildienstes Adap­tierungen durchzuführen. Ein wichtiger Schritt dabei ist, das Verpflegungsgeld für die Zivildiener anzuheben, und das wird heute mit dem vorliegenden Antrag erledigt. Das Verpflegungsgeld für Zivildiener wird von 13,50 € auf 16 € angehoben, und gleichzeitig wird auch für die Trägerorganisationen das Budget aufgestockt; das ist wichtig, weil ja die Zivildiener von den Trägerorganisationen bezahlt werden.

Ich bin überzeugt davon, dass diese Erhöhung ein sehr wichtiger Schritt ist, ein richti­ger Schritt ist, weil die Zivildiener einen sehr, sehr wertvollen Dienst an der Gesell­schaft leisten. Man muss sich vorstellen, Kolleginnen und Kollegen, rund 10 000 Zivil­diener leisten jährlich in rund 1 000 anerkannten Trägerorganisationen ihren Wehrer­satzdienst. Das ist ein sehr, sehr wichtiger Dienst an der Gesellschaft. Es ist uns heute allen längst bewusst, dass diese jungen Männer mit ihrer Arbeit maßgeblich zum Funk­tionieren des Tagesablaufs in vielen Hilfsorganisationen beitragen, sei es bei Rettungs­diensten, bei Hilfsorganisationen oder auch in Pflegeheimen. Die Zivildiener sind oft ein ganz wichtiger Bestandteil der Teams – ohne die Zivildiener wären viele Bereiche ein­fach nicht mehr zu bewerkstelligen. Das ist uns allen bewusst.

Ich denke, diese Wichtigkeit, diese wertvolle Arbeit muss sich auch in den Rahmenbe­dingungen, die die Politik zu schaffen hat, widerspiegeln. Es ist meiner Meinung nach unsere Pflicht, Rahmenbedingungen zu schaffen, die für den Zivildienst gut sind, die für die Zivildiener in Ordnung sind. Ein Punkt dabei ist eben auch die angemessene fi­nanzielle Abgeltung von Zivildienern.

Es gibt aber auch noch andere Punkte – Kollege Wöginger hat das bereits angespro­chen –, die wir im Bereich des Zivildienstes diskutieren sollten, die wir alle gemeinsam beraten sollten, wenn wir weiterhin wollen, dass der Zivildienst für junge Männer auch attraktiv bleibt. Ich denke, der Nutzen für den einzelnen Menschen, für den einzelnen jungen Mann ist ein ganz, ganz großer. In vielen Gesprächen mit jungen Zivildienern – das wird Ihnen allen so gehen – kann man auch erkennen, dass auch sie selbst diese Arbeit in Pflegeheimen, in Rettungsorganisationen, in Hilfsorganisationen als sehr wert­voll erleben. Viele kommen zum ersten Mal in ihrem Leben mit älteren, mit pflegebe­dürftigen Menschen in Berührung und erleben diesen Dienst als durchaus sehr intensiv und auch sehr stark prägend für ihre eigene Persönlichkeit.

Wir sollten seitens der Politik in diese Richtung Signale setzen. Wir sollten Zeichen set­zen, dass sich die Zivildiener auch in Zukunft von der Politik, von uns allen wertge­schätzt fühlen. Vielleicht können wir in Zukunft auch darüber diskutieren, ob diese Zeit, die Zivildiener bei ihrem Zivildienst verbringen, für etwaige nachfolgende Berufsausbil­dungen im Pflegebereich, aber auch im Behindertenbereich angerechnet werden kön­nen. Das wäre ein Punkt, den man mit überlegen kann, den wir gemeinsam überlegen und diskutieren können, um den Zivildienst noch attraktiver zu machen.

Ich möchte zum Schluss vor allem den Zivildienern recht herzlich danken, die meiner Meinung nach – und das erlebe ich oft bei Besuchen in Pflegeheimen – sehr viel in die­sen Einrichtungen leisten, auch über das eigentliche Anforderungsprofil hinaus, die sich wirklich mit ihrem ganzen Einsatz, mit ihrem ganzen Herzen dieser großen Aufga­be widmen. Ich möchte dafür wirklich herzlich Danke sagen, vor allem auch dafür, dass doch immer wieder viele junge Männer nach Ableistung des Zivildienstes weiterhin bei Rettungsdiensten und auch in Pflegeheimen freiwillig Arbeit leisten. Ich denke, ge-


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