Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 153

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Und jetzt kommen wir auf die jungen Männer, die dort dienen, und auch auf die jungen Frauen, die dort dienen können, zu sprechen. Die jungen Männer müssen ja dort dienen, so sie sich nicht für den Zivildienst entscheiden. Diesen ist eine Voraussetzung zu bieten, die unseren Staatsbürgern gerecht wird. Sie haben eine Ausbildung zu be­kommen, die nicht um dreiviertel vier zu Ende ist, weil wir nicht das Geld haben für das Personal, dafür, dass unser Unteroffizierskorps und unser Offizierskorps Überstunden machen können. Dann ist eben eine andere Regelung zu treffen. Das ist Ihre Auf­gabe auch bei den Budgetverhandlungen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir übernehmen ja noch eine weitere Aufgabe in unserem Bundesheer, denn bekannt­lich sind die Kinder der Einwanderer oder jene Einwanderer, die die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen haben und noch jung genug sind, verpflichtet, ihren Wehrdienst zu absolvieren. Und auch die Kinder der Einwanderer sind dazu verpflich­tet. Und auch die Kindeskinder der Einwanderer sind dazu verpflichtet. Wir alle wissen, dass ein großer Teil dieser Einwanderer und Kinder und Kindeskinder von Einwande­rern sich in unsere Gesellschaft nicht einordnen kann, will oder keine Möglichkeit hat oder diese Möglichkeit nicht wahrnimmt. Das wissen wir. Und wenn wir dies nicht zu­geben, dann lügen wir uns in die eigene Tasche.

Beim Heer gäbe es eine hervorragende Möglichkeit, diese Eingliederung in unsere Art der Gesellschaft durchzuführen. Das kostet zusätzlich Geld. Dann müssen Sie eben herausbekommen, wer in dieser Republik für die Eingliederung, für das Zusammenwir­ken der Zugewanderten, der Eingewanderten mit der einheimischen Bevölkerung ver­antwortlich ist, und das hat Ihren Budgetposten entsprechend aufzufetten. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Bundesminister, es kann nicht sein, dass unsere Armee, die eine hervorragende Tradition hat, die seit 1955 ihre Aufgaben – ob im Jahre 1956, ob im Jahre 1958, ob bei der Jugoslawien-Krise – immer hervorragend und im Sinne der Bevölkerung erfüllt hat, dass dieses Heer immer ganz knapp vor dem Sterben steht, dass es gerade so viel bekommt, dass es zu wenig zum Leben, aber zu viel zum Sterben ist. So kann es nicht weitergehen. Ich erwarte von Ihnen entsprechende Handlungen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.06


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prähauser. Gewünschte Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


16.06.27

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Der Antragsteller, die Freiheitliche Partei, war jetzt mit zwei Rednern hier am Rednerpult vertreten. Ich nehme an und unterstelle einmal fürs Erste, dass Sie das Bundesheer mit Finanzmitteln ausstatten wollen.

Ich unterstelle aber auch dem Kollegen Weinzinger, dass er eigentlich weiß, wie „ein­fach“ es ist, bei Budgetverhandlungen sehr viel Budget zugesprochen zu bekommen. Ich unterstelle ihm auch zu wissen, was es heißt, in einer Wirtschaftskrise, die wir jetzt erleben müssen, Träume erfüllt zu bekommen. (Zwischenrufe des Abg. Weinzinger.) Herr Kollege Weinzinger, seien Sie so lieb, hören Sie zu, versuchen Sie, so amikal zu sein wie der Erstredner Kollege Fichtenbauer! Dann werden wir einander auch verste­hen, denn unsere gemeinsame Sorge ist das österreichische Bundesheer. Wir beken­nen uns dazu und wollen die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Wir wollen aber nicht, dass das Bundesheer gegen andere Bereiche ausgespielt wird. Wir müssen uns nach den Möglichkeiten strecken. (Beifall bei der SPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite