Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 237

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Dieses 200-Jahr-Jubiläum erinnert an den Volksaufstand der Tiroler im Jahr 1809, als der Sandwirt aus Passeier mit dem kleinen Tiroler Volk den Aufstand gegen die baye­risch-französische Besatzung gewagt hat. Letztendlich ist er am Bergisel nach vier Schlachten von einem französischen Marschall besiegt worden, nachdem Österreich damals die Tiroler eigentlich im Stich gelassen hat. Die Habsburger haben nicht mehr eingegriffen. (Abg. Prähauser: Salzburg hat gewonnen ...!) Und vielleicht sind diese 4 Millionen € eine späte Entschädigung dafür, dass die Habsburger Tirol nicht unter­stützt haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren! Ich muss an der schwarz-roten Landesregierung Kritik üben, nämlich an der Durchführung der Feierlichkeiten für dieses Gedenkjahr, denn es ist sehr dilettantisch, wie da vorgegangen wird, vor allem im infrastrukturellen Bereich, im Baubereich.

Ich darf Ihnen sagen: Der Bergisel, dieser Tiroler Heldenberg, wo das Andreas-Hofer-Denkmal steht, ist heuer im Gedenkjahr eine einzige Baustelle. Dieses Riesenrundge­mälde, von dem Kollege Huber gesprochen hat, ist momentan nicht zu besichtigen, weil die Rotunde zugesperrt ist. Man sagt, sie ist baufällig. Man möchte sie abreißen und das Gemälde auf den Bergisel transferieren. Europäische Kunstexperten haben gesagt, das wäre ein barbarischer Akt, und dieser Meinung schließe ich mich an. (Bei­fall bei der FPÖ und bei Abgeordneten des BZÖ.)

Meine Damen und Herren! Aber es sind auch die Grünen, die sehr wenig Wert legen auf dieses Gedenkjahr und die Andreas Hofer schon einmal als „Tiroler Taliban“ be­zeichnet haben, die sich da mit wenig Ruhm bekleckert haben. Ein schwuler grüner Landtagsabgeordneter hat sich sogar erfrecht, die Stadt Innsbruck und das Land Tirol aufzufordern, freiheitlichen Studenten für ihre Festveranstaltung keine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und zu vermieten. (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

Ja, liebe Freunde von den Grünen, ich darf Ihnen sagen: Das hat es schon vor 70 und 80 Jahren gegeben, allerdings unter anderen Vorzeichen, und Sie sollten sich dafür schämen! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Mag. Korun.)

Die sozialistische Freiheitskämpferin Rosa Luxemburg hat einmal gesagt: Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden! (Abg. Mag. Korun: Wurde von Faschisten ermordet!) Und Ihr Problem, meine Damen und Herren von den Grünen, ist, dass Sie immer meinen, die Andersdenkenden wären nur Sie selbst und nicht die anderen. Das ist Ihr Problem! (Beifall bei der FPÖ. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Korun.)

Noch etwas: Im Jahre 1994 sind links-grüne Aktivisten und Abgeordnete in Innsbruck anlässlich einer Gegendemonstration zu dem damaligen Freiheitskommers Schulter an Schulter mit italienischen Faschisten marschiert. (Ruf bei der FPÖ: Unfassbar!) Sie ha­ben sich nicht entblödet, mit einem Block von 30 bis 40 italienischen Schwarzhemden durch Innsbruck zu marschieren (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber) und gegen einen Freiheitskommers zu demonstrieren. Dafür sollten Sie sich schämen! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich gebe Ihnen abschließend nur noch den einen Rat: Wiederholen Sie im Jahre 2009 diese Blamage von 1994 nicht mehr! Marschieren Sie nicht mehr mit den italienischen Faschisten! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

20.53


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Abge­ordneter Mayer. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


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