Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 38

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Herr Kollege, es sind vier Schwerpunkte, die in diesem Nationalen Aktionsplan fest­geschrieben sind.

Zum einen geht es darum – ich habe schon gesagt, wir sind zwar ganz gut unterwegs, aber Quantität und Qualität gehen nicht einher –, grundsätzlich mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt zu bekommen. Das ist in Zeiten wie diesen allerdings besonders schwie­rig. Trotzdem ist es unser Ziel, in den nächsten fünf Jahren die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen.

Zum anderen geht es darum, mehr Vollzeiterwerbstätigkeit für Frauen zu erreichen und die Teilzeit bei Frauen zurückzuschrauben.

Teilzeit kann für einige Zeit ein Instrument sein, welches nach der Babypause zum Einsatz kommt, aber es soll nicht so sein, dass Frauen in der Teilzeitfalle hängen bleiben, und zwar oft 10, 12, 13 Jahre, und dass sie aufgrund dessen keine Pen­sionszeiten sammeln können.

Nächster Punkt, über den wir heute schon viel gesprochen haben und der mir ein ganz, ganz wichtiges Anliegen ist, ist die Verringerung der Einkommensschere, damit ein selbständiges, ein finanziell unabhängiges Leben für Frauen möglich wird. Frauen sind häufiger von Armut betroffen als Männer, weil sie ein geringeres Einkommen haben. Wenn sie noch dazu mit Kindern allein leben, sind sie noch mehr armutsgefährdet. Wir müssen daher schauen, da die Einkommensschere zu schließen.

Darüber hinaus müssen wir das Ziel verfolgen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Cortolezis-Schlager, bitte.

 


Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Die Bildung ist weiblich. Überdurchschnittlich viele Frauen wählen gerne den Beruf sowohl in der Schulverwaltung als auch als Lehrerin. Trotzdem gibt es da große Einkommensunterschiede aufgrund von unterschiedlichen Stellenbeschrei­bungen und unterschiedlichen Aufstiegschancen. So warten beispielsweise die AHS-Schulsekretärinnen schon seit Jahren auf eine faire Arbeitsplatzbeschreibung, die ihnen die Gleichstellung und eine bessere Einkommenssituation ermöglichen würde.

Wir haben in den Führungspositionen nun den Umstand, dass der Dienstvertrag der einzigen weiblichen Sektionsleiterin im Ministerium nicht mehr verlängert wurde, als einziger Vertrag nicht verlängert wurde. Frau Bundesministerin Schmied hat für die nächsten fünf Jahre eine Milliarde mehr Budget versprochen bekommen. Was werden Sie tun, damit dieses Budget künftig für die Frauen und zum Abbau der Diskriminierung von Frauen eingesetzt wird?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Das ist eine sehr, sehr komplexe Frage, wo ich nicht weiß, ob ich sie jetzt in 2 Minuten beantworten kann.

Grundsätzlich sind Frauen im Bildungsbereich auf der Überholspur. Wir haben aber weniger davon, weil wir dann in Bereichen, wo wir Karriere machen wollen, die gläserne Decke oft nicht durchbrechen können. Ich denke da nur an die Universitäten, wo wir 15 Prozent Professorinnen haben, aber leider sehr, sehr viele Absolventinnen


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