Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 153

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reich mit gefälschten e-cards anbieten, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann haben auch bei Ihnen als Regierungsparteien endlich die Alarmglocken zu läuten! (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass Kollegin Aubauer un­seren Antrag vom Ausschuss angenommen hat. Ich gehe deshalb davon aus, dass Sie unseren Antrag auch mittragen können, der darauf abzielt, dass man für die Pen­sionisten, nach 15 Jahren eines gemeinsamen Antrags im Hauptverband und im Seniorenrat, die e-card so ausstattet, um damit in Österreich, in dieser Republik endlich auch für die Pensionisten einen offiziellen Pensionistenausweis zu bekommen. Dann können wir alle glücklich sein. Ich freue mich auf die Unterstützung von Kollegin Aubauer. (Beifall bei der FPÖ.)

16.15


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, ich stelle nur fest, Sie haben keinen Antrag eingebracht. (Abg. Neubauer: Ja, das war nur eine Zwischen­bemerkung!) – Okay. Es war mir nämlich ein Antrag angekündigt. (Ruf: Tatsächliche Berichtigung: Abgeordneter Maier!)

Nun ist Herr Abgeordneter Ing. Lugar mit einer zweiminütigen Redezeit zu Wort gemeldet; die tatsächliche Berichtigung wird danach aufgerufen. – Bitte.

 


16.16.00

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ja, es gibt Probleme mit der e-card, ja, es gibt Betrug mit der e-card. Jede Maßnahme, die hier Verbesserungen schafft, ist auf jeden Fall zu begrüßen. Ob jetzt ein Foto oder zusätzliche persönliche Daten – all das kann eine Verbesserung bringen, aber in einem zweiten Schritt müssen wir (Abg. Öllinger: Eine Speichelprobe machen!) auch die Ärzte in die Pflicht nehmen. Wir müssen die Ärzte in die Pflicht nehmen, hinzuschauen und nicht wegzuschauen.

In der Vergangenheit war es so, dass die Ärzte überhaupt kein Interesse daran hatten, einen Missbrauch aufzudecken, weil das, wie wir schon gehört haben, nicht ihre Pflicht war und sie das auch nicht als ihre Pflicht angesehen haben. Das heißt, wir müssen die Ärzte in die Pflicht nehmen. Da höre ich aber schon wieder den Aufschrei von der Gewerkschaft, dass das unzumutbar ist, dass es unzumutbar ist, den Ärzten eine gewisse Sorgfaltspflicht aufzubürden.

Das zeigt das Problem in unserem gesamten System: Immer dann, wenn es darum geht, irgendetwas zu verändern, wird geblockt, wird gemauert. Wenn es das Gesund­heitssystem betrifft, wo Veränderungen angesagt sind, heißt es sofort: Streikdrohung. Ob bei den Lehrern, ob im öffentlichen Dienst, ganz egal, es steht immer gleich das Wort „Streikdrohung“ im Raum. Deswegen fordere ich hier die Solidarität des öffent­lichen, des geschützten Bereichs mit der Privatwirtschaft ein. Es hat keiner in der Privatwirtschaft Interesse beziehungsweise Verständnis dafür, dass die, die im ge­schütz­ten Bereich arbeiten, mit Arbeitsverweigerung reagieren, wenn die anderen ihren Job durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit verlieren. (Beifall beim BZÖ.)

Gerade bei der Gewerkschaft öffentlicher Dienst habe ich den Eindruck, dass man dort noch nichts von Perestroika gehört hat. Wenn es um Veränderungen geht, höre ich aus dieser Richtung immer ein Njet. Sie sollten wirklich einmal zuhören und auf die Bedürfnisse der Menschen hören. Es hat keiner Verständnis dafür, dass sofort gestreikt wird, wenn Veränderungen, sinnvolle Veränderungen im Raum stehen.

Deshalb fordere ich an dieser Stelle – hören Sie gut zu! – ein Streikverbot, ein zeitlich befristetes Streikverbot (Abg. Dr. Oberhauser: Bei e-card-Missbrauch?), und zwar für alle systemrelevanten Bereiche. Für alle systemrelevanten Bereiche brauchen wir ein


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