Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 116

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sorgen. Das tun sie auch. Dass offene Jobs angenommen werden, ist eine gesell­schaftspolitische Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen.

Neben der Lösung des Mitarbeiterproblems wünschen wir uns Erleichterungen bei der Gewerbeordnung und in der Umweltbürokratie. Auch brauchen wir Hilfe bei den leider schwindenden Schülerschikursen. Hier passiert viel, in den Bundesländern etwa Gratisfahrten bei den Seilbahnen. Das gehört koordiniert, und wir brauchen hier einen Koordinator. Herr Ministerialrat Redl, der hier gute Arbeit geleistet hat im Unterrichts­ministerium, ist in Pension gegangen und wird nicht nachbesetzt. Auch die 70-pro­zentige Zustimmungsklausel, ob man auf Schulschikurs fährt oder nicht, ist zu hinter­fragen.

Alles in allem sind wir stolz auf unsere Betriebe und die fleißigen Mitarbeiter. Wie sagt Wolfgang Schüssel immer so trefflich?: Tourismus ist harte Arbeit mit einem freund­lichen und charmanten Lächeln auf den Lippen. – Danke. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.26


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Silhavy. 4 Minuten Redezeit – Bitte.

 


13.27.00

Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Der Bericht über die Lage des Tourismus und der Freizeitwirtschaft in Öster­reich 2008 ist wieder einmal eine Möglichkeit, über die Bedeutung der Branche für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich zu sprechen.

Wenn wir bedenken, dass 2007 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts direkt oder in­direkt von dieser Branche erwirtschaftet worden sind, so, glaube ich, können wir alle miteinander stolz sein auf die Leistungen, die diese Branche für unser Land erbringt. (Beifall bei Abgeordneten von SPÖ und ÖVP.)

Wichtig erscheint mir auch, dass sich – und das geht aus dem Bericht eindeutig hervor – die Ausgaben für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft nach den Arbeits- und Einkommensverhältnissen der Menschen richten. Mich persönlich freut auch, dass, glaube ich, erstmals in einem solchen Bericht festgestellt wird, dass eine relativ hohe Lohnrunde bei sinkender Inflationserwartung natürlich nachfragestimulierend wirkt. Ich denke mir, auch dies sollten die Lohnverhandler, die derzeit am Werk sind, berück­sichtigen, da es ganz wichtig ist: Wenn es den Menschen gut geht, dann – und die Tourismus- und Freizeitwirtschaft zeigt das besonders deutlich – geht es auch der Wirtschaft gut. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Umso nachdenklicher, meine Damen und Herren, stimmt es aber, dass Herr Finanz­minister Pröll in der heutigen Fragestunde eine Erhöhung der Mehrwertsteuer in dieser Periode nicht ausdrücklich ausgeschlossen hat. (Abg. Grillitsch: So ein Blödsinn!) Beim Konsum von Tourismus- und Freizeitangeboten müssen wir Umsatzsteuer zahlen, beim Erwerb von Wertpapieren nicht. Ich persönlich meine, dass es gescheiter wäre, für den Konsum und für das Wirtschaftswachstum gerade in dieser Branche zu überlegen, ob wir nicht wieder eine Börsenumsatzsteuer einführen sollten, aber dafür die Umsatzsteuer in diesem Bereich – und ich weiß, dass das ja auch eine Forderung der Branche ist – zu senken. Damit wäre es auch einkommensneutral zu gestalten. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir sind uns alle dessen bewusst, dass die Tourismus- und Freizeitwirtschaft mit rund 180 000 Beschäftigten auch zu den wichtigsten Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen in Österreich zählt. Daher ist es sehr, sehr wichtig – und Kollege Hörl hat die Problematik


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