Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 123

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dahingehend zu gestalten, dass künftig an allen Schulen Herbstferien verpflichtend ein­geführt werden.“

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Moser. 4 Minuten eingestellte Redezeit. – Bitte.

13.44.15

 


Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Gehen wir gleich mitten in die Diskussion! Herr Kollege Linder, ich bin ja dankbar dafür, dass Sie noch einmal einen Anlauf nehmen, Dinge, die im Sinne des Tourismus sind, hier als Entschließungsantrag zu positionieren. Das ist eine ganze Latte. Ich bin dafür, dass die Mittel für die Österreich Werbung aufgestockt werden. Wir haben ja bereits einen Antrag in Verhandlung, dass hier die 10 Millionen € zumindest an Inflationsabgeltung endlich einmal geleistet werden.

Ich bin auch dafür, dass die Kreditklemme im touristischen Bereich und auch insge­samt bei den Klein- und Mittelbetrieben entfernt und geschwächt wird. Das trage ich durchaus mit, denn ich sehe überhaupt nicht ein, dass wir als Staat groß für Inves­titionen im Großindustriellenbereich haften und dort, wo die eigentliche Wertschöpfung stattfindet, nämlich bei den Klein- und Mittelbetrieben, dort, wo das eigentliche Steuer­aufkommen stattfindet, wird nach wie vor mit Krediten sehr, sehr zurückhaltend agiert.

Herr Kollege Linder, Sie sind ja nicht mehr da, aber ich rede gerne auch für die Wand. (Abg. Linder – aufzeigend –: Ich bin da!) Ich sehe aber auf der anderen Seite nicht ein, dass wir jetzt Eltern dazu verpflichten sollen, die Schulskikurse mitzutragen, denn – ich kann es gerne vorrechnen, du wirst es ja selber am eigenen Leib oder in der eigenen Familie auch nachrechnen können (Abg. Linder: In Kärnten ist der Lift gratis!) –: Wenn eine Familie drei oder vier Kinder unterschiedlichen Alters hat, dann ist die Ausrüstung doch eine relativ große finanzielle Belastung. Ich rede noch gar nicht von der Liftkarte, ich rede noch gar nicht von den Unterkünften et cetera, ich rede nur von der Aus­rüstung. Wenn die Tourismusindustrie Interesse an verstärkten Schulskikursen hat, dann ist meines Erachtens ein preisgünstiges Paket für Leihskischuhe, für Leihski et cetera, teilweise auch für günstige Kleidung bereitzuhalten, sonst ist das für kinder­reiche Familien nicht tragbar. – Das ist der eine Punkt, wo ich nicht mitgehen kann.

Das Zweite sind verpflichtende Herbstferien. Meine Damen und Herren! Gestern haben wir über die Maturaform diskutiert, haben wir insgesamt beim Kapitel Unterricht auch grundsätzliche Erwägungen angestellt. Und heute sollen wir einfach so ad hoc wieder für zusätzliche Herbstferien eintreten, wo ja gerade der Herbst die einzige Jahreszeit ist, in der nach meiner Erfahrung in der Schule wirklich etwas weitergeht, die Kinder noch einigermaßen ausgerastet sind, man es bis Weihnachten glücklicherweise schafft, oft den halben Jahresstoff zu bewältigen. Nachher kommen Unterbrechungen en suite: die Semesterferien, die Osterferien, Pfingsten, Fronleichnam, die geblockten schulautonomen freien Tage. Da geht oft nichts mehr ordentlich weiter in der Schule.

Wesentlich sind für mich nicht unbedingt wieder neue Ferienordnungen zugunsten der Tourismusindustrie. Wesentlich sind für mich echte touristische Förderungsmaß­nah­men.

Ich möchte jetzt erstens den Mitarbeitern im Kabinett persönlich danken. Der Bericht ist wirklich sehr ordentlich. Er gibt immer wieder eine gute Orientierung. (Demonstrativer Beifall des Abg. Hörl.) Ich möchte auch noch meine Bitte daran anknüpfen, dass wir in Zukunft vielleicht die Aspekte wirtschaftliche Krisenentwicklung und Energiepreisent­wicklung, Ölpreisentwicklung in diesem Bericht wiederfinden.

 


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