Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 233

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damit auch die Menschen, die sich da eines Verstoßes schuldig gemacht haben, gleich wissen, wie sie dran sind, und die Geschichte ist erledigt.

Wir sind hier beim Thema Artenschutz. Artenschutz ist eine Frage, die wohl mehr mit der Gesamtverantwortung des Menschen für die Schöpfung zu tun hat. Manchen ist das wichtig, manche haben diese Themen noch nicht erkannt. Ich glaube, dass es für uns und für den Planeten und damit für jeden von uns wichtig ist, dass wir unsere Verantwortung für den Schutz gefährdeter Arten wahrnehmen. (Beifall bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Es ist ein Thema, das uns wichtig ist. Dabei geht es nicht nur darum, einzelne Arten vor dem Aussterben zu bewahren, sondern die wirklich große Herausforderung ist, die Lebensräume diverser Tiere, Vögel, Fische zu schützen, und zwar so zu schützen, dass sie auch auf Dauer ihre Lebensraumfunktion erfüllen können.

Was bedeutet das? Das bedeutet, dass wir die Fragen des Klimawandels ernst nehmen müssen, dass wir Fragen des Nutzungsdruckes ernst nehmen müssen, dass es um Fragen der Fischerei geht, um viele umfassende Themen, die mit einer reinen Importbeschränkung für geschützte Arten wohl nicht gelöst werden können.

Dieses Gesetz ist ein kleiner Teil unserer Gesamtverantwortung, aber auch das muss ordentlich gemacht werden. Und die neuen Möglichkeiten geben uns eben die Sicher­heit, dass es auf der einen Seite kostengünstig, andererseits aber doch effizient abgewickelt wird, so wie wir das eben von dieser Regierung erwarten. Ich bedanke mich bei Bundesminister Berlakovich, dass er uns diese Vorlage gebracht hat. (Beifall bei der ÖVP.)

19.59


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Bayr. Einge­stellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


20.00.01

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Auch ich begrüße die Novelle zum Artenhandelsgesetz, finde auch die Konzentration des Vollzugs auf die Zollbehörde gut und möchte festhalten, dass wir prinzipiell, auch in Österreich, steigende Tendenzen beim Verstoß gegen das Artenhandelsgesetz feststellen, und zwar sowohl aufseiten des gewerblichen als auch aufseiten des privaten „Verstoßes“ – unter Anführungszeichen.

Ich möchte auch anmerken, dass gerade im gewerblichen Bereich sehr oft lebende Tiere geschmuggelt werden, wo dann zum Beispiel Papageien in Klopapierrollen hineingesteckt, in Koffer gestapelt und ohne Nahrung und ohne Wasser durch die halbe Welt transportiert werden. Das führt dazu, dass etwa 90 Prozent der lebend geschmuggelten Tiere während des Transportes verenden, qualvoll verenden. Dies hat mittlerweile auch den Effekt, dass zum Beispiel alleine im Amazonasgebiet etwa 20 Milliarden US-Dollar Umsatz mit dem Handel und dem Schmuggel von Tieren und Pflanzen, die auf roten Listen stehen und deren Handel verboten ist, gemacht werden.

Wir wissen auch, dass diese Tiere, wenn sie noch leben, oder die 10 Prozent, die überleben, dann in Laboratorien oder privaten Zoos landen. Manche werden aber auch zu Potenzmitteln verarbeitet oder zu irgendwelchen Statussymbolen. Und auch bei Pflanzen gibt es das ganz konkrete Problem, dass immer mehr sogenannte Aliens auch nach Österreich – auch per Internet bestellt – geschmuggelt werden, was dann zu Schwierigkeiten, zum Teil auch zu genetischen Schwierigkeiten beim Zusam­men­treffen mit den heimischen Arten führt.

Im touristischen Verstoß gegen das Artenhandelsgesetz spielt natürlich die Frage der Globalisierung eine große Rolle, aber sehr oft auch das mangelnde Unrechtsbewusst-


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