Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 36

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die studieren. Wo sind die 300 000, die angekündigt wurden? Was für eine Angst­mache ist da im Hintergrund, wogegen orientiert sich das? – In der „Presse“ habe ich das gelesen. Es war ein sehr interessanter Artikel, und unten ist kleingedruckt ge­standen: Es kommt zwar noch die Nachinskriptionsfrist, aber es sind nur 252 000.

Ich freue mich über jeden Studenten und jede Studentin mehr, der/die studiert. Ich gehöre nämlich zu diejenigen, die sagen, die Akademikerquote in Österreich ist zu niedrig, sie gehört erhöht! Und daher müssen wir alles tun, damit sie höher wird, um hier konkurrenzfähig zu sein! (Beifall bei der SPÖ.)

Noch etwas: Ich glaube, dass diese Diskussion, die es über den Bologna-Prozess und über die Frage Bildung/Ausbildung gibt, auch eine berechtigte ist. Ich bin nicht dafür, dass wir da Fließbandakademiker herstellen, sondern das sollen auch Menschen sein, die, wenn sie die Universität absolviert haben, erkennen, dass sie hier auch eine wichtige Rolle in einer demokratischen Gemeinschaft zu spielen haben, dass sie hier nicht nur ausgebildet werden wollen, sondern dass es auch so etwas wie Bildung gibt.

Das ist ganz entscheidend! Das ist, bitte – und da sollten die Konservativen mit mir gleich mit stimmen –, ein humanistischer Grundsatz. Ich war in einem humanistischen Gymnasium, im Piaristengymnasium, und dort war das ein ganz wichtiger Grundsatz. Und ehrlich gesagt: Ich bekenne mich dazu, aber nicht deshalb, weil ich dort war, sondern deswegen, weil ich es für richtig empfinde. Und dieser Gedanke soll nicht nur in den Gymnasien und in allen Schulen ein wesentlicher Punkt sein, sondern natürlich auch auf den Universitäten, damit ein Fortschritt in Richtung einer weiteren Demo­kratisierung und demokratischen Kultur in unserer Gesellschaft erzielt wird.

Das sind die Grundsätze, und das sind die Punkte und die Botschaften: mehr Geld für die Universitäten, kritisch die Verschulungstendenzen zu sehen, kritisch die Öko­nomisierungstendenzen zu sehen, zu sehen, dass es nicht darum geht, Fließband­akademiker, die ihre Arbeitskräfte optimal verkaufen können, zu produzieren – das sage ich jetzt durchaus in dieser Härte –, sondern darum, dass mehr gebildete, demo­kratische Menschen die Universitäten nach ihren Studien verlassen, aber natür­lich gleich auf den internationalen Arbeitsmärkten unterkommen können.

Wir respektieren, wenn es eine demokratische Bewegung gibt, diese Bewegung auch, und wir haben mit den Betreffenden in einen Dialog zu treten, wir haben sie anzuhören, und wir sollten das letztendlich auch in unsere Politik einfließen lassen.

Wenn Fehler begangen wurden – und ich habe sie aufgezählt – von 2000 bis 2006, dann sind sie jetzt zu korrigieren, weil diese Bewegung die Finger auf diese Wunde gelegt hat. Wir haben das aufzugreifen und umzusetzen! (Beifall bei der SPÖ. – Zwi­schenrufe bei der ÖVP.)

12.48

12.48.11Ankündigung eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich habe folgende Mitteilung zu machen: Die Abgeordneten Mag. Stadler, Dr. Graf, Dr. Pilz haben gemäß § 33 Abs. 1 der Ge­schäftsordnung beantragt, einen Untersuchungsausschuss zur Untersuchung der Causa „Kasachstan“ und der Causa „MobilTel“ einzusetzen.

Ferner liegt das von fünf Abgeordneten gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung gestellte Verlangen vor, eine Debatte über diesen Antrag durchzuführen. Gemäß § 33


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