Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 37

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Abs. 2 der Geschäftsordnung finden Debatte und Abstimmung nach Erledigung des Dringlichen Antrages statt.

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Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Karl. Ich stelle die Uhr wunschgemäß auf 8 Minuten. (Abg. Ing. Westenthaler: Frau „Fast-Minister“ oder „Lieber-nicht-Minister“! Auf-und-davon-Minister!)

 


12.49.00

Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Regierungsmitglieder! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Im Antrag der Grünen heißt es unter anderem, es sind Maßnahmen zu setzen, die die Qualität der Lehre und Forschung steigern sowie zu lange Studienzeiten und Drop-outs auf ein Minimum reduzieren.

Da gebe ich Ihnen vollkommen recht, das ist ein wichtiges Ziel! Dazu muss man aber auch erwähnen, dass es bereits Maßnahmen gibt, die diesem Ziel gerecht werden. Betrachten Sie zum Beispiel das Studium der Humanmedizin! Dort gibt es Aufnahme­tests, und die haben dazu geführt, dass die Drop-out-Quote nunmehr bloß 4,8 Prozent beträgt. In den neunziger Jahren lag sie noch bei rund 50 Prozent. Die Studierenden werden noch schneller mit dem Studium fertig, der erste Studienabschnitt wird von den meisten Studierenden in Mindestzeit absolviert, außerdem sind natürlich auch die Studienbedingungen besser, weil nämlich überschaubarere und planbarere Studie­rendenzahlen auch ein besseres Betreuungsverhältnis bringen. Bessere Betreuung bedeutet natürlich ein Mehr an Qualität für die Studierenden und auch für die Lehren­den. Und das ist uns besonders wichtig, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Bessere Studienbedingungen, nämlich im Sinne von keine überfüllten Hörsäle, keine Wartelisten und Lehre in einer Qualität, wie man sie sich an einer Hochschule erwarten darf, finden Sie aber nicht nur an den medizinischen Universitäten, sondern etwa auch an den Fachhochschulen oder an den Kunstuniversitäten. Auch hier gibt es Zugangs­regelungen. Und zu den Fachhochschulen sei noch erwähnt, dass es hier neben Zugangsregelungen bei sehr vielen Fachhochschulen auch noch Studiengebühren gibt. Und trotzdem haben wir dort eine weit bessere soziale Durchmischung als etwa an den Universitäten.

Es gibt aber auch noch eine weitere Maßnahme, durch die es gelungen ist, die von Ihnen angesprochene Qualität zu heben und zu lange Studienzeiten und Drop-outs auf ein Minimum zu reduzieren: Das sind die heute bereits vielfach angesprochenen Studiengebühren. Durch die Studiengebühren ist es nämlich gelungen, die durch­schnittliche Studienzeit von 14 Semestern auf knapp 12 Semester zu reduzieren. Es wurde die Zahl der prüfungsinaktiven Studierenden massiv gesenkt, nämlich von über 40 Prozent auf rund 15 Prozent. Und es gab zudem mehr Studienanfänger und Studienanfängerinnen und auch mehr Absolventinnen und Absolventen. Das ist hier besonders wichtig hervorzuheben, weil das ein wichtiges Ziel von uns ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Angesichts dessen kann man den 24. September 2008 nur als schwarzen Tag für die österreichischen Universitäten bezeichnen (Abg. Dr. Grünewald: Weil Sie die Res­sourcen nicht erhöht haben!), weil nämlich an diesem Tag die SPÖ, die FPÖ und die Grünen in einer wirklich beispiellosen Husch-Pfusch-Aktion die sogenannte Abschaf­fung der Studiengebühren beschlossen haben (He-Rufe bei der SPÖ. – Ruf bei der SPÖ: Ein Beschluss des Parlaments, bitte!) – trotz wirklich eindringlicher Warnungen


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