Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 210

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diesem Tag diese Führung besuchen. Es gibt jetzt auch einen Museumsguide neben dem Audioguide, wo man auf Nummern drückt und sich die Erklärungen zu den Exponaten anhören kann, und zwar in verschiedensten Sprachen, ob in Französisch oder in Spanisch, was auch immer.

Wie gesagt, es gibt jetzt auch – ganz neu – einen Museumsguide mit Gebärden­sprachvideos. Da kann man sich die Exponate auswählen und sich die jeweilige Erklärung in Gebärdensprache ansehen. Da muss ich schon sagen: Österreich als Kulturland ist mit dieser Initiative getoppt! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Frau Ministerin, ich freue mich und bedanke mich für diese Initiativen. Das ist unsere Chance, dass wir doch auf der Sonnenseite des Lebens stehen dürf­en. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

19.44


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. 3 Minuten eingestellte Redezeit. – Bitte.

 


19.44.47

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Frau Kollegin Jarmer, danke, Sie haben uns sehr plastisch und toll erklärt, wie das aus Ihrer Sicht ist. Ich glaube, es ist für uns hier sehr wichtig, dass Sie das tun. Danke vielmals!

Ich glaube, es wird uns umso mehr ein Anliegen, dass wir diesen Antrag, den wir hier gemeinsam beschließen werden, auch wirklich wichtig nehmen und danach trachten, dass wir eine bessere Teilhabe für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen am kulturellen Leben ermöglichen.

Konkret soll geprüft werden, welche Vermittlungsarbeiten diese Teilnahme besser ermöglichen. Es ist in den letzten Jahren schon einiges unternommen worden, aber leider noch zu wenig, um das Kulturangebot allen Menschen zugänglich zu machen. Die baulichen Maßnahmen im Zuge der Modernisierung der Bundesmuseen wurden schon erwähnt. Diese werden kombiniert oder oft ergänzt durch spezielle Vermitt­lungsprogramme für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Besucherinnen können zum Beispiel im Rahmen von speziellen Führungen Skulpturen begreifen, befühlen, und so wird durch haptische Wahrnehmung ein Bezug zu den Kunstwerken ermöglicht. Es gibt auch Führungen in Gebärdensprache durch Sonder­aus­stellungen und Sammlungen.

Die Ausweitung dieser Programme, wie Sie es, Frau Ministerin, angekündigt haben, ist überaus wünschenswert. Alle Ressourcen und Energien, die Kultureinrichtungen in eine leichtere Zugänglichkeit zu ihren Angeboten investieren, kommen nicht nur Men­schen mit körperlichen oder intellektuellen Handicaps zugute, sondern auch in wachsender Zahl älteren Besucherinnen und Besuchern oder auch den ganz jungen Menschen.

Es gibt auch immer öfter verschiedene Formen des Gehörlosentheaters, oft sowohl für gehörloses, aber auch für hörendes Publikum erlebbar, wie visuelles choreographi­sches Theater, aber auch visuelle Musik oder physisch über Schwingungen erlebbare Musik. Ich denke, das sind Dinge, die auch für uns, die wir hören, ganz neue Erfahrun­gen bringen.

Ich glaube, es geht nicht nur um das Beenden von Benachteiligung und Ausgrenzung, sondern es geht auch um das Miteinander, um das Verständnis für die Situation von Gruppen, die weiter reichende oder andere Bedürfnisse haben als die meisten Men-


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